Beschreibung
Es gehört zu den wichtigsten Objekten des Heeresgeschichtlichen Museums im Wiener Arsenal. Der Personenwagen Marke Gräf & Stift, Baujahr 1910, 4 Zylinder, 28/32 PS. Links neben der Windschutzscheibe die kleine Erzherzogsstandarte.
Bei diesem Wagen handelt es sich nicht um irgendein Automobil, sondern um jenes Fahrzeug, in dem am 28. Juni 1914 Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie Herzogin von Hohenberg bei ihrem Besuch von Sarajevo saßen und ermordet wurden.
Das Buch von M. Christian Ortner und Thomas Ilming erzählt einerseits die Geschichte dieses Fahrzeuges und bietet andererseits in vielen aktuellen Detailfotos eine genaue (auch technische) Dokumentation des Wagens. M. Christian Ortner schildert die Vorgeschichte und die Ereignisse des 28. Juni 1914, erzählt die weitere Geschichte des Autos bis heute. Thomas Ilming widmet sich ausführlich der Dokumentation des Fahrzeuges.
Das Auto blieb nach dem Attentat in Sarajevo in Verwahrung. Der Eigentümer, Franz Graf Harrach, widmete es Kaiser Franz Joseph, der die Überstellung in das k. u. k. Heeresmuseum verfügte. Von 1914 bis 1944 war der Wagen in der Feldherrenhalle ausgestellt. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er beschädigt, seit 1957 befindet er sich nach einer Restaurierung an seinem heutigen Aufstellungsplatz.
- Einige Sekunden vor dem Attentat. Das Fahrzeug biegt vom Appelkai in die Franz Joseph Straße („Schillereck“) ein. Foto: HGM
- Auf der hintersten Sitzreihe das Thronfolgerpaar, davor auf Klappsitzen Potiorek (rechts) und Harrach (links), vorne der Hofkammerbüchsenspanner Gustav Schneiberg (rechts) und der Fahrer Leopold Loyka. Foto: HGM
- Während des Manövers: Franz Ferdinand im Gespräch mit Feldzeugmeister Potiorek und Generalstabschef Conrad von Hötzendorf. Foto: HGM
- Während der Manöver wurde der Thronfolger mittels Bahn ins Manövergebiet gebracht. Links, Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf. Foto: HGM
- Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este in der Uniform eines Admirals der k.u.k. Kriegsmarine. Foto: HGM
- Aufbahrung der Toten in Sarajevo am 29. Juni 1914. Foto: HGM
- Nach der Überschiffung nach Triest werden die Särge am Kai aufgestellt. Foto: HGM
- Einsegnung durch den Bischof von Triest, Dr. Andreas Karlin. Foto: HGM
- Die Särge werden auf Galaleichenwägen umgeladen und im Trauerzug zum Bahnhof geleitet. Foto: HGM
- Gräf und Stift Doppelphaeton Type 28/32 mit offenem Verdeck. Foto: HGM/Atelier Hans Schubert
- Blick auf das Lenkrad. Foto: HGM/Atelier Hans Schubert
- Frontansicht mit dem für diese Typenreihe charakteristischem Kühler nach Lizenz Mercedes. Foto: HGM/Atelier Hans Schubert
- Frontansicht mit den Carbid Scheinwerfern der Firma Carl Zeiss Jena. Foto: HGM/Atelier Hans Schubert
- Der Fahrgastraum ist mit feiner Lederpolsterung ausgestattet und bietet bei Verwendung der beiden Klappsessel bis zu 5 Personen Platz.. Foto: HGM/Atelier Hans Schubert
- Blick in den Motorraum. Foto: HGM/Atelier Hans Schubert
- Das Kennzeichen AIII 118 wurde Graf Harrach 1910 von der Polizeidirektion Wien/Verkehrsamt zugewiesen, der Buchstabe A steht für eine Zulassung in Wien. Foto: HGM/Atelier Hans Schubert
- Auf der linken hinteren Karosserieseite befindet sich eine Beschädigung, die durch die Splitterwirkung des ersten Attentats verursacht wurde. Foto: HGM/Atelier Hans Schubert
- Auf der rechten Seite des Fahrzeugs befindet sich das Einschussloch. Dieser Einschuss wurde durch ein 9mm Projektil aus einer Selbstladepistole M1910/12, abgefeuert durch den Attentäter Gavrilo Princip, verursacht. Foto: HGM/Hans Schubert
Die Autoren:
Hofrat Mag. Dr. M. Christian Ortner
Mag. Dr. Christian M. Ortner ist Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien (seit 2007). Autor zahlreicher Bücher zur österreichischen Militärgeschichte.
Ing. Mag. Thomas Ilming
Ing. Mag. Thomas Ilming, seit 1997 im Heeresgeschichtlichen Museum tätig. Er ist Leiter des Bereichs „Waffen & Technik“, stv. Leiter der Abteilung „Sammlung & Ausstellung“.