Beschreibung
Hintaus ist eine Richtungsangabe. Hintaus ist dort, wo es nach hinten hinaus geht, zu den Stadeln, den Feldern, den Gärten und Kellergassen. Dort haben die kleinen Leute gewohnt. Dort hat der Weinviertler Längsstadel seine Heimat, bilden die Stadelzeilen manchmal prachtvolle Ensembles, gibt es den Nussbaum und die Hollerstauden, dämmern ausgemusterte Gerätschaften vor sich hin und fahren die Traktoren. Dort darf das Dorf noch alt sein neben neuen Häusern und großen Hallen. Nicht die herausgeputzte Hauptstraße im Voraus ist das Thema dieses Buches.
Hintaus wird umkreist von neun (Bild-)Autorinnen und Autoren. Martin Neid sinniert über einen gar nicht so schönen Sehnsuchtsort. Richard Edl rückt die Weinviertler Stadelkunde in den Mittelpunkt. Bettina Withalm würdigt die Stadel-Zimmerer als Meister ihres Faches. Wolfgang Galler erzählt die Geschichte von Landwirtschaft und Hintausgasse. Petra Regner-Haindl prüft die Hintaus-Flora auf ihre Küchentauglichkeit. Thomas Hofmann recherchiert in alten Zeitungen über die wunde Kehrseite. Michael Staribacher trägt Mundartliches zum Thema zusammen. Johannes Rieder sieht viel Zukunft für Hintaus, und Wolfgang Krammer schließlich durchstreift mit dem Fotoapparat beachtete und unbeachtete Winkel. Historische Aufnahmen ergänzen das Buch.
- Hetzmannsdorf (Gemeinde Harmannsdorf). Sprießendes Grün auf den Obstbäumen um den Abseitenstadel.
- Großkrut. Frühlingspracht im Hintaus.
- Alberndorf. Ein in Ehren gealterter gemauerter Längsstadel.
- Kettlasbrunn. Die Zeile aus Holzstadeln zeigt vorgerückte Giebel als Nässeschutz für die Tore.
- Palterndorf. Die Robinie („Akazibam“) ist nicht zur Freude aller eine Weinviertlerin geworden.
- Ottenthal (Großgemeinde Großriedenthal). Zwei verträumte Holzstadel im Ausgedinge.
- Schöngrabern. Holzstadel mit vorgezogenen Giebeln als Nässeschutz für das Tor.
Weitere Impressionen aus dem Band
- Altlichtenwarth. „Sag zum Abschied leise Servus …“ Das Dach des Scherner-Stadels ist schon abgedeckt.
- Altlichtenwarth. Ein stimmiges Ensemble aus altem Zwerchhof und Abseitenstadel.
- Asparn an der Zaya. Das Foto aus den 1950er-Jahren zeigt drei Stadelgenerationen.
- Blumenthal (Gemeinde Zistersdorf). Der Abseitenstadel zeigt auf dem Foto aus den 1930er-Jahren noch die Strohdeckung.
- Ringelsdorf (Gemeinde Ringelsdorf-Niederabsdorf).
- Pettendorf (Gemeinde Hausleiten). Hintaus: Brennholz, Ziegel und Nussbaum.
- Großharras. Herbst im Hintaus mit Nussbaum.
- Schöngrabern, Winter im Hintaus.
Der Herausgeber und die Autoren:
Richard Edl, Arzt, Engagement im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz seit den 1980er-Jahren, Mitbegründer der Stadelakademie
und Autor zahlreicher Publikationen zum Museumsdorf und zum Weinviertel.
Wolfgang Galler, Historiker, Ausstellungsgestalter und Autor zahlreicher Publikationen zu historischen, volkskundlichen und
archäologischen Themen vor dem geografischen Rahmen Ostösterreichs und der angrenzenden Länder.
Thomas Hofmann, Bibliothekar, Leiter der Fachabteilung Bibliothek, Verlag und Archiv an der Geologischen Bundesanstalt,
Autor zahlreicher Bücher über Wien und Niederösterreich.
Wolfgang Krammer, Fotograf, Arbeiten für Reisezeitschriften, Verlage und Reiseführer, mehrere Bildbände (Weinviertel, Italien).
Werbefotografie für Industriebetriebe, Ausstellungen im In- und Ausland. Lebt und arbeitet in Wien und im Weinviertel.
Martin Neid, Anwalt, Autor, zeitweilig Schauspieler, verliebt (u. a.) ins Weinviertel.
Petra Regner-Haindl, Winzerstochter aus Wolkersdorf, Kräuterpädagogin und Genusswelten-Bloggerin mit Fokus auf Wildkräuterkulinarik
und TEH – Traditionelle Europäische Heilkunde.
Johannes Rieder entstammt einer legendären Poysdorfer Winzer- und Heurigenfamilie. Er setzt Initiativen, um die Wertschätzung
des Weinviertler Lebensraumes und die Lebenskultur zu fördern.
Michael Staribacher, Eichenbrunner, Projektberater und freiberuflicher Autor zahlreicher Bücher, u. a. „Weinviertler Dialektlexikon“,
„Sterzfresser und Gnackwetzer“, „HU is HU im Weinviertel“, „Der Walzerkönig des Weinviertels“, „Der Gefühlsempfänger“
(Kurzprosa).
Bettina Withalm studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und Denkmalpflege an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg,
Masterarbeit im Bereich Bauforschung über die Längsstadeln des Museumsdorfs Niedersulz; beruflich tätig als Amtssachverständige
des Bundesdenkmalamtes in der Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.