Beschreibung
Der südlichste Wiener Bezirk, Liesing, gehört mit seinen acht alten Orten zu den typischen Randbereichen der Großstadt Wien. Mit seiner Lage zwischen dem Abhang des Wienerwaldes und den in das Wiener Becken übergehenden Ebenen, durchflossen vom namengebenden Liesingbach, ist er ein seit der Antike besiedelter Raum und bis heute ein landschaftlich attraktives Gebiet.
Im September 1954 wurde der Bezirk Liesing, der heutige 23. Wiener Gemeindebezirk, geschaffen. Ferdinand Opll, der bereits 1982 eine Bezirksgeschichte von Liesing veröffentlicht hat, erschließt mit seinem neuen Werk die reichhaltige bildliche Überlieferung des Gebietes von den ältesten Beispielen aus dem 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Zu den Abbildungen bietet er ausführliche Erklärungen, die über bloße Legenden weit hinausgehen. Im Zusammenspiel mit umfassenden historischen Erläuterungen entsteht mehr als ein bloßer „Bildband“: eine „Bildgeschichte“ von Liesing.
Aus dem Inhalt:
Intention und Aufbau; Zur bisherigen Erforschung der Geschichte der alten Orte des Bezirksbereiches sowie des Bezirkes; Bildquellen zur Geschichte des Bezirksgebietes; Versuch eines historischen Gesamtüberblicks; Einbettung in den größeren Rahmen – Die alten Orte des 23. Wiener Gemeindebezirkes, der Bezirk selbst und Wien; Geschichte des Bezirksgebietes von den Anfängen bis zum Jahr 1938; Vom 25. zum 23. Wiener Gemeindebezirk – Bezirksgeschichte seit 1938; Die acht alten Orte des heutigen Bezirksgebietes vom Mittelalter bis 1938; Vom 25. zum 23. Wiener Gemeindebezirk (1938‒2013); Der 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing heute; Quellen und Literatur.
- Panorama, aufgenommen vom Atzgersdorfer Kirchturm, Blick nach Osten (Richtung Erlaa, Bahnstraße; heute: Levasseurgasse), nach 1908.
- Panorama, aufgenommen vom Atzgersdorfer Kirchturm, Blick nach Süden (mit der 1908 erbauten Schule in der heutigen Steinergasse 25), nach 1908.
- Atzgersdorf, Bahnhof Atzgersdorf-Mauer, seit der Eröffnung der Südbahn 1841 die maßgebliche Verkehrsverbindung für den Ort, 1902.
- Johann Nepomuk Schürer von Waldheim, Pfarrkirche Kalksburg von Westen (mit dem einfachen Bogen über der Waldstraße; heute: Breitenfurter Straße), um 1820.
- Erlaa, Hauptstraße (heute: Erlaaer Straße) mit Blick nach Westen in Richtung Atzgersdorf, um 1900.
- Inzersdorf, Blick nach Westen vom Liesingbach zum Steinhof bzw. Neu-Steinhof (heute abgebrochen, Bereich Gutheil-Schoder-Straße).
Weitere Impressionen aus dem Band
- Kalksburg, Ansichtskarte (Kirchenplatz mit Eingang zur Klausen, links das Gasthaus Wegscheider, später Gasthaus Aschauer; heute: Apotheke), um 1900.
- Liesing, Blick über den Liesingsteg (der Umbau zur Pellmannbrücke erfolgte 1880) zur Pfarrkirche St. Servatius sowie – im Hintergrund – zum Eingangsgebäude der chemischen Fabrik Wagenmann, Seybel & Co. (heute: Blick von der Ecke Rudolf-Waisenhorn- Gasse/Fröhlichgasse in Richtung Seybelgasse), vor 1880.
- Liesing, Blick in die Schulgasse (heute: Dirmhirngasse) vom Turm des Liesinger Rathauses her mit der Knaben- (links: westlich der Dirmhirngasse) und der Mädchenschule (rechts: östlich an der Dirmhirngasse), um 1932.
- Mauer, Straßenenge im Bereich vor der in die Straße nach Westen hineinragenden alten Fassade der Pfarrkirche, um 1930.
- Rodaun, Pfarrkirche (Bergkirche) St. Johannes von Süden, frühes 20. Jahrhundert.
- Siebenhirten, Brauerei Schellenhof, gezeichnete Ansichtskarte (1944 durch Bomben zerstört; heute: Bereich zwischen Ketzergasse, Schellenhofgasse, Halauskagasse), um 1892.
Der Autor
Ferdinand Opll
ao. Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Opll, geboren 1950, Historiker und Archivar; Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien; Absolvent des Instituts für österreichische Geschichtsforschung; langjähriger Direktor des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Zahlreiche Publikationen, darunter, neben zahlreichen Aufsätzen: Wien. Geschichte einer Stadt, Band 1–3 (gemeinsam mit Peter Csendes, 2001–2006); Österreichischer Städteatlas, Lief. 1–11 (Redaktioneller Leiter und Mitherausgeber, 1982–2013); Historischer Atlas von Wien, Lief. 1–12 (wissenschaftlicher Mitarbeiter und Mitherausgeber, 1981–2009); Friedrich Barbarossa (4. Aufl., 2009); Die Regesten des Kaiserreiches unter Friedrich Barbarossa, Band 1–4 (1980–2011).