Beschreibung
Gebhard König, seit seinem vierten Lebensjahr in Mödling wohnhaft und begeisterter Mödlinger, erweist in seinem neuen Buch seiner Heimatstadt seine Reverenz.
Sein altes Mödling geht bis in die 1860er Jahre zurück und endet im Zweiten Weltkrieg. Er zeigt Bilder und Postkarten, die in den bisherigen zahlreichen Publikationen und Bildbänden zu Mödling nicht gezeigt wurden. Die Texte zu den Bildern schildern auf engstem Raum die Geschichte und Bedeutung Mödlings. Besonderes Augenmerk wird auf die Schulstadt Mödling gelegt, die Tradition als Babenbergerstadt, das Kultur- und Geistesleben sowie die reiche Wirtshaustradition bilden weitere Schwerpunkte. Und der Anninger wird als Hausberg der Mödlinger entsprechend dargestellt und gewürdigt …
Alles in allem ein Buch, das unter den zahlreichen Publikationen von Gebhard König wohl das persönlichste ist.
- Um 1920 wird wohl diese Fliegeraufnahme entstanden sein, die der Fotograf als Südteil von Mödling bezeichnet. Wir sehen in der Mitte des Bildes die Häuser zwischen Beethovengasse und Goethegasse, der untere Bildrand wird von der Wiesengasse gebildet.
- Von der Babenbergergasse blicken wir in die Elisabethstraße. Im 11. Jahrhundert die Hauptstraße des ersten Angerdorfes Mödling, entwickelte sich der Straßenzug über die Judengasse und Holzgasse zur zentralen Erlebnismeile Mödlings.
- Um 1840 konstituierte sich neues jüdisches Leben in Mödling. 1892 wurde eine Kultusgemeinde gegründet, die 1914 in der Enzersdorferstraße nach Plänen von Ignaz Nathan Reiser eine Synagoge errichtete.
- Von der Schillerstraße geht unser Blick in die Neusiedlerstraße. Fast keines der auf unserer Ansichtskarte abgelichteten Häuser steht mehr.
- Nur wenige Schritte Richtung Stadt sind wir in der Neusiedlerstraße gegangen und schauen nun auf das Mödlinger Kirchenensemble. Wir stehen etwa dort, wo die mittelalterliche Stadtbefestigung verlief.
- Ab Oktober 1883 betrieb die Südbahngesellschaft auch eine Linie vom Mödlinger Bahnhof nach Hinterbrühl. Diese Eisenbahn war sowohl die erste elektrische Eisenbahn Österreichs als auch die erste dauerhaft mit Oberleitung betriebene Bahn der Welt.
- Unser Bild zeigt den Bahnhof Mödling um 1900.
- Am Fuße des Eichkogels, inmitten der Mödlinger Weingärten, wurde am Beginn des 20. Jahrhunderts der größte Schulkomplex Österreichs errichtet, die k. u. k. Technische Militärakademie.
- Der Brauhof in Mödling war durch Generationen hindurch viel besuchter Veranstaltungsort von Geselligkeiten. Von Hans Schneider als Hotel-Restaurant „Brunner Brauhof“ begründet, wandelte er sich später zum „Liesinger Brauhof“ und zog durch seine Lage schräg gegenüber dem Mödlinger Bahnhof auch zahlreiche fremde Gäste an.
- Knapp unterhalb des Gipfels des Kleinen Anninger erhebt sich über Beethovens „göttlicher Brühl“ Österreichs ältestes Kriegerdenkmal, der sogenannte Husarentempel.
- Schwimmbäder gab es in Mödling mehrere. Ab 1868 ist am Fliegenspitz eine Schwimmanstalt nachweisbar, die durch die Nähe zweier bedeutender Ausbildungsstätten regen Zustrom erlebte. Ein anderes Bad befand sich in der Rupprechtgasse, 1870 von Maria Schwarz errichtet, das zeitweilig auch über einen Kurbetrieb mit eigenem Arzt verfügte.
Der Autor
Gebhard König
Hofrat Dr. Gebhard König, geb. 1950, war von 1996 bis 2011 Direktor der NÖ Landesbibliothek. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Geschichte, Kartografie- und Kunstgeschichte Niederösterreichs und zeichnete als Gestalter mehrerer einschlägiger Ausstellungen verantwortlich. In der Edition Winkler-Hermaden sind von ihm zuletzt die Bände Das Land um Wien sowie Marchfeld-Atlas erschienen.