Wien 1609
Ansicht aus der Vogelperspektive von Jacob Hoefnagel
Herausgegeben und ausführlich kommentiert von Karl Fischer
Format der Vogelschau offen: ca. 98 x 50 cm
Format des Legendenblattes: ca. 50 x 30 cm
Umfang: mit 16-seitigem Textheft
Einband: matt cellophanierter Pappband
€ 29,90
Nicht auf Lager
Beschreibung
Die wohl bekannteste Darstellung des alten Wien wurde 1609 vom kaiserlichen Hofmaler Jacob Hoefnagel vorgelegt. Sie zeigt die Stadt erstmals in der Vogelschau, von einem deutlich erhöhten fiktiven Standort aus. Der riesige Kupferstich wurde rund eineinhalb Jahrhunderte lang immer wieder „abgekupfert“ und prägte so das Bild, das man sich von Wien machte.
Hoefnagel zeigt uns höchst detailreich und genau die Stadt, wie sie vor dem Dreißigjährigen Krieg ausgesehen hat. Noch fehlen die großen barocken Kirchenbauten, die später den Triumph der Gegenreformation manifestieren sollten, und die prächtigen Adelspaläste. Stattdessen dominieren gotische Sakralbauten das Stadtbild, auch zahlreiche Häuser weisen mit ihren schmalen, der Straße zugewendeten Giebeln noch mittelalterlichen Charakter auf.
Gleichzeitig zeigt Hoefnagel aber auch, wohin die Gelder im 16. und 17. Jahrhundert flossen: in die modernen Befestigungsanlagen, deren Ausbau nach der Türkenbelagerung von 1529 in Angriff genommen wurde. Zwar finden wir auch hier an der Donauseite noch die mittelalterliche, mit Zinnen bekrönte Stadtmauer, doch die Basteien sind im Wesentlichen bereits ausgebaut. Die äußerst seltene Originalausgabe von 1609 ist nicht nur eine historische Quelle, sondern auch ein Kunstwerk allerersten Ranges. Sie wird hier nach dem einzigen in Wien verfügbaren Exemplar wiedergegeben und erläutert.
In einer 16-seitigen Begleitbroschüre liefert Karl Fischer viele interessante Informationen zu dieser äußerst detailreichen Vogelschau, die im Format von ca. 98 x 50 cm reproduziert wird.
Autor/in
Senatsrat Dr. Karl Fischer, MAS, ist Präsident des Vereins für Geschichte der Stadt Wien und Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Der vormalige stellvertretende Leiter des Wiener Stadt- und Landesarchivs ist Herausgeber der Studien zur Wiener Geschichte und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Wiener Stadtgeschichte und zur Wiener Kartographiegeschichte.
Prof. Dr. Helga Maria Wolf in: Austria-Forum
Die Edition Winkler-Hermaden ist für ihre qualitätvollen Reproduktionen bekannt, wie beispielsweise der berühmten Ziegler-Vasquez-Pläne aus dem 19. Jahrhundert. Diesmal hat der engagierte Verleger das Rad der Zeit noch weiter zurückgedreht. Der „Hoefnagel-Plan“ aus dem Jahr 1609 ist die wohl bekannteste Darstellung der von Mauern umschlossenen Stadt Wien – und die erste aus der Vogelschau …
Die äußerst seltene Originalausgabe von 1609 ist nicht nur eine historische Quelle, sondern auch ein Kunstwerk allerersten Ranges. Sie wird nun nach dem einzigen in Wien verfügbaren Exemplar wiedergegeben und erläutert. Das Original befindet sich als Dauerleihgabe des Hotel Sacher im Wien Museum. Die Druckvorlage haben das Wiener Stadt- und Landesarchiv und der Verein für Geschichte der Stadt Wien zur Verfügung gestellt. Dessen Präsident und früherer stv. Archivleiter, Dr. Karl Fischer, fungiert als Herausgeber. Er schreibt, dass es Jakob Hoefnagel trotz aller Detailtreue nicht in erster Linie um topographische Exaktheit gegangen sei. Viel eher sollte die „aufstrebende Residenz- und Großstadt, zugleich größte Festung im Reich, mit ihrem riesigen, unübersichtlichen Häusermeer und ihren vielen herausragenden Prachtbauten in malerischer Umgebung den künstlerischen Ausdruck finden.“
Hans Werner Scheidl in: Die Presse
Ende des Jahres 1609 beschloss der Stadtrat von Wien, dem kaiserlichen Kammermaler Jacob Hoefnagel einen vergoldeten Becher mit Stadtwappen zu schenken. Der Künstler hatte nämlich den 15 Stadträten einen Kupferstich überreicht – jeder bestand aus sechs Blättern, die auf Leinen aufgezogen waren. Auch König Matthias II. war von Hoefnagel damit bedacht worden. Diese Vogelschau-Ansicht der Stadt gibt nun in einer prachtvollen Faksimile-Ausgabe, kommentiert vom renommierten Historiker Karl Fischer.
Petra Svatek in: Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft
Der 16 Seiten umfassende Text gibt zunächst einen umfangreichen Überblick über das Leben von Jacob Hoefnagel von seiner Geburt am 25. Dezember 1573 über seine diplomatische Tätigkeit bis hin zu seinem Tod am 2. Oktober 1632. Der Hauptteil ist schließlich der Vogelschauansicht gewidmet.
Neben einer genauen Beschreibung beleuchtet Fischer auch ihre Entstehungsgeschichte und das Aussehen der Stadt Wien vor dem Dreißigjährigen Krieg. Daher ist dieses Werk nicht nur für Kartographie- und Geographiehistoriker von Bedeutung, sondern auch für all jene, die sich mit der baulichen Entwicklung der Stadt Wien auseinandersetzen.