Die Weite des Weinviertels birgt im Untergrund eine reiche geologische Vergangenheit. Ausgehend von 600 Millionen Jahren alten Graniten, auf denen die Retzer Windmühle steht, bis hin zur jüngsten geologischen Ablagerung, dem eiszeitlichen Löss, beschreiben die Autoren die Entstehung der Landschaft des Weinviertels.
Schicht für Schicht werden die kilometerdicken Ablagerungen der einstigen Meere für den Leser dokumentiert. Muscheln und Schnecken aus Sand- und Tongruben wie auch Weinkellern zeugen von tropischem Klima und Meeresverbindungen, die vom Weinviertel bis zum Indopazifik im Osten reichten. Sturmfluten und Tsunamis sind hier ebenso überliefert wie dunkle Tiefseeablagerungen.
Krokodile, das weltgrößte Austernriff bei Stetten, Seekühe und Delfine sind Zeugen des maritimen Weinviertels. Gigantische Hauerelefanten und riesige Mammuts waren in der geologischen Neuzeit am Land unterwegs. Neben der geologischen Entwicklung der Landschaft und der Geschichte der einstigen Lebewesen befassen sich eigene Kapitel mit angewandten Themen wie den Baugesteinen des Weinviertels, den Mineralwässern, den Erdöl- und Erdgasvorkommen, der „bewegten Erde“ sowie der Forschungsgeschichte von Geologie und Paläontologie der Region.
Zahlreiche Rekonstruktionen, paläogeografische Karten und Fossilbilder ergänzen dieses Werk, das die kaum beachtete Vielfalt des geologischen Untergrundes mit seinen Querverbindungen in den Alltag lebendig vor Augen führt.
Die Autoren:
Thomas Hofmann, Bibliothekar, Leiter der Fachabteilung Bibliothek, Verlag und Archiv an der Geologischen Bundesanstalt; Mathias Harzhauser, Paläontologe, Abteilungsdirektor der geologisch-paläontologischen Abteilung am Naturhistorischen Museum; Reinhard Roetzel, Geologe, Leiter der Fachabteilung Sedimentgeologie an der Geologischen Bundesanstalt.
Mittwoch, 8. Mai 2019, um 18.00 Uhr
MAMUZ Museum Mistelbach, Waldstraße 44-46, 2130 Mistelbach
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