Das alte Stockerau

Die Stadt und ihre Geschichte in Bildern

Von Maria-Andrea Riedler

Format: 20 x 15,5 cm

Umfang: 96 Seiten mit zahlreichen Abbildungen

Einband: Hardcover

ISBN 978-3-9504199-9-3 Kategorie Weinviertel

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Beschreibung

Dieser Band bietet einen Blick auf den jüngeren Teil der Geschichte der Stadt Stockerau, auf ihre Straßen, Gassen und Plätze, ihre Gebäude und Denkmäler. Der reichhaltige Bilderbogen beginnt im ausgehenden 19. Jahrhundert, etwa um 1880, und führt die interessierten Leserinnen und Leser bis in die Mitte der Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts. Dem Bildteil vorangestellt ist eine kurze Chronik der Geschichte der Stadt Stockerau, deren besonderer Schwerpunkt auf der Zeitspanne der Bilderauswahl liegt.

Zum Teil noch nie veröffentlichte historische Fotos und Ansichtskarten dokumentieren die Geschichte der Stadt in all ihren Facetten. Die Bilder sind mit Texten, Beschreibungen und Kommentaren versehen, die die Wirtschafts- und Sozialgeschichte, die Baugeschichte, die Geschichte der Verwaltung, aber vor allem die Geschichte der Lebensumstände der Menschen im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert dokumentiert und lebendig macht.

Die Autorin

Dr. Maria-Andrea Riedler ist Stadtamtsdirektorin der Stadtgemeinde Stockerau und staatlich geprüfte Fremdenführerin.

Das dominierende Gebäude am Sparkassaplatz ist die ehemalige Sparkasse – heute Finanzzentrum Stockerau. 1869 gegründet, kaufte die Sparkasse Stockerau 1875 das Gebäude und ließ es durch Architekt Hans Miksch zu einem repräsentativen Banklokal umgestalten.

Im Vordergrund ist das ehemalige Gasthaus „Zu den sieben Schwaben“ zu sehen. 1902 wurde es von Franziska Brodschild übernommen, die zuvor die Kantine in der Reiterkaserne geführt hatte. Das Gasthaus war für seine ausgezeichnete Küche bekannt.

Der Bahnhof wurde 1841 eröffnet. Bemerkenswert ist, dass erst bei der Eröffnung das erste Mal die vollständige Abschrankung aller Wegübersetzungen durchgeführt wurde. Im Laufe der Zeit wurden immer wieder Erweiterungen durchgeführt und Zubauten notwendig.

Die „Villa Heid“ wurde 1998 von Architekt Max Kropf, dem in Stockerau um die Jahrhundertwende meistbeschäftigten Architek¬ten, für den Firmengründer Nikolaus Heid und seine Familie errichtet.

1713 gab es die letzte Pestepidemie in Österreich, die auch in Stockerau mehrere Todesopfer gefordert hatte. Aus Dankbarkeit, dass die Seuche erloschen war, rief der Stockerauer Pfarrer Dechant Mauritz Ozenatscheckh zu einer Sammlung auf und ließ mit dem Geld vom kaiserlichen Bildhauer Giovanni Stanetti zwischen 1713 und 1716 eine Pestsäule errichten.

Rechts im Vordergrund befindet sich ein Gebäude im historistischen Stil mit der Aufschrift „Café zum goldenen Stern“, besser bekannt als Café Wimmer. Hier hatte der Stockerauer Billardklub „Zum goldenen Stern“ seine Heimstätte.

Das Haus Theresia Pampichler-Straße 34 wurde 1904 vom Wiener Architekten Carl Liehmann für den k.k. Notar Dr. Josef Pascher aus Stockerau im historistischen Stil errichtet. Die weiße Villa im Vordergrund wurde von Architekt und Stadtbaumeister Anton Knett für das Ehepaar Rudolf und Emilie Proske erbaut.

Im März 1938 verließen die meisten jüdischen Familien Stockerau. Einige konnten noch rechtzeitig emigrieren, andere wurden später deportiert. Ende März 1940 wurde die jüdische Kultusgemeinde in Stockerau offiziell aufgelöst. 1938 wurde die Synagoge der evangelischen Gemeinde zur Religionsausübung zugewiesen, entsprechend umgestaltet und in Lutherkirche umbenannt.

Die für diesen Teil des heutigen Stockerau namensgebende Burg „VGrafendorf, ein durchwegs ländlicher Ort, war mit Stockerau seit jeher pfarrlich und schulisch eng verbunden. 1892 wurde die Vereinigung mit Stockerau auch rechtlich als eine der Voraussetzungen für die Stadterhebung beschlossen.

1923, fünf Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, in einer Zeit großer wirtschaftlicher Not und Verarmung, beschloss der Gemeinderat anstelle der baufällig gewordenen Holzbrücke eine Eisenbeton-Brücke über den Stockerauer Donauarm errichten zu lassen.

Für die Brücke mit ihren 42 Metern Länge wurden 28 Tonnen Beton-Rundeisen und 75 Tonnen Zement verbaut.

Schon 1877 gab es eine Bahnhofstraße, die früher auch Eisenbahnstraße oder Bahngasse hieß. Sie führte von der Stadtmitte zum Bahnhof. Der Mühlbach, der auf dem Bild zu sehen ist, fließt, nachdem er 1921 verrohrt wurde, heute größtenteils unterirdisch und ist nur noch an wenigen Stellen zu sehen.

Infolge der Donauregulierung in Wien versandete der Stockerauer Donauarm immer mehr, so dass er schließlich zugeschüttet wurde. Auf ihm befindet sich das Sportzentrum „Alte Au“. Zumindest seit 1895, dem Jahr der Übersiedlung des Schützenvereins, wird auf dem Gelände der „Alten Au“ Sport betrieben.

1907 legte der Verschönerungsverein auf der Marienhöhe ein Erholungs-Waldstück an und errichtete im Zuge dessen auch eine Aussichtswarte. Stufen führten in ihrem Inneren zur Aussichtsplattform hinauf, von der man einen schönen Rundblick über Stockerau hatte.

Zwischen Stockerau und Leitzersdorf liegt die kleine Siedlung „Leitzersbrunn“. Hier befand sich die sagenumwobene „Teufelsmühle“.

Ferdinand Altmann in: Kulturnachrichten aus dem Weinviertel

Die Ansichten zeigen nicht nur das Zentrum mit der Hauptstraße, sondern auch ländlich geprägte Ortsteile und alte Sehenswürdigkeiten …

Niederösterreichische Nachrichten

Riedlers Buch zeigt die Stadt Stockerau und ihre Geschichte in Bildern. „Die größte Herausforderung war, aus den vielen Bildern auszuwählen“, so Riedler. Die Ansichten beginnen im ausgehenden 19. Jahrhundert und führen bis in die 1930er-Jahre.

Weinviertel Meinviertel

Stockerau hat nicht nur Niederösterreichs höchsten Kirchturm vorzuweisen, sondern auch eine lange Geschichte. Das zeigt sich in den Bildquellen, die diese Stadt zu bieten hat.

Prof. Dr. Helga Maria Wolf in: Austria-Forum

Deutsch-Wagram, Gänserndorf, Hollabrunn, Korneuburg, Mistelbach, Wolkersdorf… und jetzt “das alte Stockerau”. Immer wieder beweisen die Bücher der Edition Winkler-Hermaden, wie viel es in den Städten und Katastralgemeinden des Weinviertels zu entdecken gibt. Historische Ansichtskarten, meist aus Privatsammlungen und bisher unpubliziert, sind interessante Quellen.
Für den jüngsten Band über eine Stadt und ihre Geschichte hat der Verleger eine besonders kompetente Autorin gefunden. Maria-Andrea Riedler ist nicht nur Stadtamtsdirektorin, sondern auch staatlich geprüfte Fremdenführerin. Ihr reichhaltiger Bilderbogen umfasst das halbe Jahrhundert von den 1880er bis zu den 1930er Jahren. Die vorige Jahrhundertwende war die große Zeit der Ansichtskarten, man druckte sie sogar für kleine Dörfer. Umso mehr finden sich zahlreiche Motive in der 1893 zur Stadt erhobenen Marktgemeinde Stockerau. Der Bildband über die inzwischen größte Stadt des Weinviertels zeichnet sich durch prägnante und informative Texte aus.