Die Donauwiese

Das Inundationsgebiet – Ein verschwundenes Wiener Wahrzeichen

Von Matthias Marschik

Format: 23,5 x 20 cm

Umfang: 120 Seiten mit zahlreichen Abbildungen

Einband: Hardcover

 

ISBN 978-3-9504625-8-6 Kategorie

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Beschreibung

Für über 100 Jahre existierte – mitten in der Großstadt Wien – eine mehr als sechs Quadratkilometer große Fläche, die wegen ihrer primären Aufgabe als Inundationsgebiet (Überschwemmungsgebiet) weder städtebaulich noch im Sinne der Freizeitindustrie verplant werden konnte. Trotz ihres Charakters als große Ebene bot sie versteckte Winkel, von den stehenden Gewässern bis zu den Bombentrichtern, die der Zweite Weltkrieg zurückgelassen hatte.

Seine Popularität verdankt das Überschwemmungsgebiet denn auch seiner Quernutzung: Viele Wienerinnen und Wiener nahmen die Wiese für ihre Zwecke in Besitz. Sie gingen dort wandern und baden, fuhren Rad, ließen Drachen steigen, spielten Fußball und labten sich bei den zahlreichen Schutzhütten. Abends und nachts wurde sie zum erotischen und gefährlichen Ort, denn die unkontrollierte und unkontrollierbare Wiese hatte auch ihre „dunkle Seite“: Hier wurden nicht nur Kinder gezeugt, sondern auch Selbstmorde verübt, sie war ein Ort für Prostitution und Verbrechen, für Alkoholismus und Schleichhandel.

So stand das Überschwemmungsgebiet einer resistenten und kreativen Aneignung durch die Bevölkerung offen und wurde gerade deshalb bis zur Fertigstellung der Neuen Donau im Jahr 1987 zu einem Wiener Wahrzeichen.

Autor/in

Univ.-Doz. Dr. Matthias Marschik, Studium der Psychologie und Philosophie in Wien. Historiker und Kulturwissenschafter, Lehrbeauftragter der Universitäten Wien, Salzburg und Klagenfurt. Zahlreiche Bücher und Aufsätze zu kulturgeschichtlichen Themen (besonders zu Sport, Automobil und Alltag).
Matthias Marschik ist in Floridsdorf geboren, er lebt und arbeitet auch heute noch im Bezirk. Das Inundationsgebiet war in seiner Kindheit und Jugend sein „Abenteuerspielplatz“.

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