Verschwundene Wiener Straßennamen
Von Peter Autengruber
Format: 23,5 x 20 cm
Umfang: 124 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Kartenreproduktionen und Zeitungs-Faksimiles
Einband: Hardcover
€ 19,90
Auf Lager
Beschreibung
Wissen Sie, welche Abschnitte der Wiener Ringstraße einmal Kolowratring, Franzensring oder Kaiser-Wilhelm-Ring hießen? Wussten Sie, dass der heutige Rooseveltplatz einmal Maximilianplatz, später Freiheitsplatz, Dollfußplatz und schließlich Hermann-Göring-Platz, die Reichsbrücke einmal Kronprinz-Rudolf-Brücke oder Brücke der Roten Armee hießen?
Dieses Buch erinnert an verschwundene Wiener Straßennamen. Viele Namen sind zu Recht verschwunden, wie ein Adolf- Hitler-Platz (Rathausplatz), ein Stalinplatz (Schwarzenbergplatz) oder ein Kernstockplatz (Familienplatz). Einige Namen wurden nicht mehr benötigt und gerieten in Vergessenheit, andere Straßennamen wurden mehrfach umbenannt.
Straßennamen haben neben einer Orientierungsfunktion häufig auch einen politischen Gehalt. Erstmals trat dieser im Zuge der Revolution von 1848 zutage. Den verschwundenen Namen aus dem Jahr 1848 ist ebenso ein eigenes Kapitel gewidmet wie der Besatzungszeit (1945–1955), als die Sowjets einige Umbenennungen angesichts des ersten Jahrestages der Befreiung Wiens vom Nationalsozialismus durchsetzten.
Anhand der politischen Zäsuren 1918, 1934, 1938 und 1945 zeigt sich der politische Gehalt von Verkehrsflächen besonders deutlich. Mit dem Ende der Monarchie verschwanden zahlreiche „monarchische“ Namen, und das Rote Wien setzte neue Akzente. Nach dem Bürgerkrieg 1934 beseitigte das autoritäre Regime zahlreiche nach Sozialdemokraten benannte Verkehrsflächen und vor allem Symbole der Ersten Republik: Namen wie Ring des 12. November oder Freiheitsplatz verschwanden aus dem öffentlichen Raum. Die Nationalsozialisten erinnerten nach 1938 zum Beispiel an die sogenannten „Blutzeugen der Bewegung“ und scheuten nicht vor Lebendbenennungen. Diesen zu Recht verschwundenen Namen ist ein weiteres Kapitel gewidmet.
Der Autor
Dr. Peter Autengruber, Historiker und Lehrbeauftragter an der Universität Wien, beschäftigt sich seit Jahren mit Straßennamen. Sein „Lexikon der Wiener Straßennamen“ ist ein Standardwerk. Er war Mitglied der Historikerkommission, welche die problematischen Wiener Straßennamen untersuchte und das Buch „Umstrittene Wiener Straßennamen“ (2014) publizierte.
Thomas Trenkler in: KURIER
In seinem Buch „Verschwundene Wiener Straßennamen“ beschäftigt sich Peter Autengruber mit dem Phänomen, dass jedes politische System die Verkehrsflächen für Huldigungen nutzt. 1934 wurde z.B. der Freiheitsplatz vor der Votivkirche (heute Rooseveltplatz) nach Dollfuß benannt. Breits vier Jahre später folgte Hermann Göring als Namensgeber.
Nina Horaczek in: FALTER
Der Historiker Peter Autengruber spürt in einem spannenden, reich bebilderten Buch den verschwundenen Wiener Straßennamen nach. Anhand zahlreicher Beispiele, nicht zuletzt entlang der heurigen Jubiläums- und Gedenkjahre 1848, 1918 und 1938, zeigt er auf, wie sich in verschiedenen Epochen die Straßenbenennung änderte und wie jeder neue Machthaber die Spuren des Vorgängers auslöschte.
Eva Gogala in: Freizeit KURIER
Mit dem Ende der Monarchie verschwanden zunnehmend auch die Namen der Habsburger aus dem Straßenverzeichnis … Die Kaiser-Joseph-Brücke über den Donaukanal wurde zur Stadionbrücke, die Kronprinz-Rudolf-Brücke zur Reichsbrücke, der nach der Tochter des Feldmarschalls Erzherzog Albrecht benannte Mathildenplatz ist heute nach dem Mathematiker Karl Friedrich Gauß benannt.
BZ – Wiener Bezirkszeitung
Taubenfüttern auf dem Adolf-Hitler-Platz oder ein Überqueren der Donau auf der Kronprinz-Rudolf-Brücke – was kurios klingt, waren einst offizielle Straßennamen. Der Historiker Peter Autengruber hat nun die interessantesten ehemaligen Bezeichnungen in dem Buch „Verschwundene Wiener Straßennamen“ zusammengefasst.
Erich Kocina in: Die Presse
Doch wie Peter Autengruber in seinem neuen Buch „Verschwundene Wiener Straßennamen“ aufzeigt, haben in der Vergangenheit schon viele Verkehrsflächen Wiens ihre Namen gewechselt. Aus politischen Gründen, aber zum Teil auch aus ganz pragmatischen.
Dr. Helga Maria Wolf in: Austria-Forum
Im Verlauf der Geschichte sind etliche Straßennamen verschwunden. Neun zur Erinnerung an die Barrikadentage 1848 benannte Verkehrsflächen wurden im Dezember des Revolutionsjahres auf Befehl der Stadtkommandantur rückbenannt und nur die Märzstraße, an anderer Stelle, wiederbelebt. Die Stadterweiterungen des 19. Jahrhunderts verursachten große Veränderungen, auch bei den Straßennamen. Jede der bis 1850 selbstständigen 34 Vorstädte (Bezirke 2 bis 9) hatte ihre Hauptstraße, außerdem gab es verschiedene Blumen-, Feld-, Kirchen oder Neue Gassen. 1862 beschloss der Gemeinderat, Mehrfachbenennungen zu beseitigen und eine einheitliche Nummerierung zu gewährleisten.
Kultur und Wein – Das beschauliche Magazin
Man muss allerdings fleißig blättern und stets ein Auge auf das Register haben, um sich mit den Namen zurecht zu finden. So entdeckt man auf Seite 53, dass der Familienplatz in Ottakring einst nach Stephanie, der Frau von Kronprinz Rudolf benannt war.
Wie man auf Seite 63 erfährt, wurde er dem Sozialisten August Bebel und danach dem deutschnationalen Dichter Ottokar Kernstock gewidmet. Seite 113 verrät endlich, dass im 14. Bezirk dessen Name gegen ein Opfer der von ihm vertretenen Ideologie ausgetauscht wurde und seitdem Jägerstätterstraße heißt. Dank reichlicher Illustration wird dieses Suchspiel jedoch zum anschaulichen Geschichtsunterricht, der einen Blick auf einen längst nicht mehr existierenden Stadtplan vom Alten Wien erlaubt.
Kronen Zeitung
Wer erinnert sich noch an den Kolowratring, den Franzensring oder die Malinowskibrücke? Einen detaillierten Überblick gibt der Historiker Peter Autengruber in seinem neuen Buch „Verschwundene Wiener Straßennamen“.
Hans Werner Scheidl in: Die Presse
Der Platz hinter der Votivkirche hieß schon Maximilianplatz, Freiheitsplatz, Dollfußplatz, Hermann-Göring-Platz, derzeit Rooseveltplatz. Andere Straßenzüge mussten im Zuge der Eingemeindungen Ende des 19. Jahrhunderts umbenannt werden, weil fast jeder Vorort eine Herrengasse oder eine Schulgasse hatte.