Beschreibung
Zistersdorf wurde im Jahr 1160 erstmals urkundlich erwähnt und um 1250 von den Kuenringern als mit Mauern umgebene Stadt gegründet. Die Verleihung des Stadtrechtes erfolgte 1284. Karl Aumann bietet in diesem Bildband einen historischen Rundgang durch die Stadt und ihre Katastralgemeinden.
Er beginnt seine Führung im historischen Zentrum, in dem die konzentrisch um den Hauptplatz angelegte alte Kernstadt deutlich wird, anschließend werden Schloss Zistersdorf sowie die jüngeren Siedlungsgebiete in alten Ansichten gezeigt. Aus dem Ortsbild verschwundene Bauten oder durch Umbauten veränderte Gebäude und Straßenzüge stellen einen weiteren Schwerpunkt seines Buches dar.
- Am 19. Jänner 1906 erfolgte die Grundsteinlegung für den Bau des Rathauses. Anlässlich der Einweihung des Amtshauses am 30. Juli 1907 entstand dieses Bild. Im Rathaus waren die Stadtverwaltung und die Sparkasse der Stadt Zistersdorf, die Post und noch einige Ämter untergebracht.
- Das Neue Rathaus um 1945. Wie es zur Zerstörung kam, ist ungeklärt. Eine Möglichkeit: Russisches Artilleriefeuer zerstörte das Gebäude. Eine andere: Die deutsche Wehrmacht sprengte beim Abzug die Räumlichkeiten. Zum Glück wurde die Dreifaltigkeitssäule überhaupt nicht beschädigt.
- Diese Aufnahme vom 22. Juni 1936 zeigt Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche Zistersdorf. Bemerkenswert das Gerüst, welches ausschließlich aus Holz bestand.
- Ein von Zeichenlehrer Josef Görlich im Jahre 1930 angefertigtes Werbeplakat, das später auch als Ansichtskarte in den Handel kam. Es zeigt die Hauptstraße, links das Neue und rechts das Alte Rathaus, dazwischen die Pestsäule und zu später Stunde heimkehrende, vom Zistersdorfer Wein beeinträchtigte Bürger.
- Die Hauptstraße um 1908. Links befindet sich die Dreifaltigkeitssäule, rechts hinten das Haus Dragowanitsch, davor das Kaufhaus Bessert, später Binder, danach der Neubau des Kaufhauses Kowarik sowie eine Teilansicht des Gemeindegasthauses.
- Das Kaufhaus Adolf Crammer in der Dreifaltigkeitsgasse, meistens C-Crammer genannt, wurde im Jahr 1800 gegründet. Das Mode- und Stoffgeschäft handelte auch mit Schießbedarf und Pulver und war Sitz des K. K. Tabak-Haupt-Verlags.
Weitere Impressionen aus dem Band
- Dieses Bild zeigt rechts das Bezirksarmenhaus und links daneben das Kinderheim, das in den Jahren 1911/1912 errichtet wurde (Kostenpunkt: 80.000 Kronen) und verwaiste Kinder aufnahm.
- Auf diesem Foto aus dem Jahr 1910 sieht man vorn die Hauptstraße, nach hinten die Wiedengasse, nach rechts die Landstraße und nach links die Iselbergstraße.
- Der Bahnhof Zistersdorf um 1935. Die Bahnverbindung nach Zistersdorf war von großer Wichtigkeit. Hunderte Personen wurden täglich per Zug nach Zistersdorf zur Arbeit gebracht, der Güterverkehr war für alle Firmen von größter Bedeutung.
- Das Zistersdorfer Freibad an der Umfahrungsstraße neben dem Schlossteich. Im Hintergrund die Rutsche sowie der Sportplatz. Heute befinden sich dort ein Kindergarten und eine Sportstätte.
- Eine stimmungsvolle Aufnahme von Loidesthal um 1910. Rechts das Kaufhaus Anton Pohl. Im Hintergrund die Kirche, die auch heute noch über Stiegen zu erreichen ist und deren Entstehen in das 14. Jahrhundert zurückreicht.
- Diese Ansicht von Großinzersdorf dürfte um 1910 entstanden sein. Hinten rechts ist das Gasthaus gut erkennbar. In früherer Zeit war der Ort ein guter Standort für Gewerbe und Handwerk. Noch 1949 hatte Großinzersdorf 32 gemeldete Gewerbebetriebe.
- Diese Ansichtskarte zeigt Maustrenk um 1935. Rechts vorn sieht man das Gasthaus Wiesinger, dahinter das Kaufhaus und links den Kirchturm. Die Straße war schon gepflastert, links und rechts davon gut sichtbar der Regenwassergraben.
Der Autor:
Karl Aumann, Jahrgang 1953, sammelt schon seit Jahrzehnten Ansichten der Stadt Zistersdorf und seiner Katastralgemeinden. Er gestaltete jüngst auch die Ausstellung im Stadtmuseum mit dem Titel „Zistersdorf in alten Ansichten“.