Beschreibung
Mit der 7,5 cm M.15 Gebirgskanone System Škoda verfügte die k. u. k. Armee über die modernste, im Ersten Weltkrieg eingesetzte Gebirgskanone. Sie löste die bereits bei ihrer Einführung als technisch veraltet geltende 7 cm M.99 Gebirgskanone ab. Bereits von 1904 an wurde im Technischen und Administrativen Militärkomitee intensiv an einem Nachfolgemodell für das M.99-System gearbeitet, mit den Kanonen M.8 und M.9 erzielte man jedoch lediglich Zwischenlösungen. Obwohl bereits entsprechende Versuchsmodelle der großen Geschützproduzenten Schneider, Krupp und auch Škoda vorhanden waren, entschied man sich für eine Neukonstruktion.
Mit dem Prototyp M.12 legte Škoda letztlich ein vollkommen entsprechendes Geschütz vor. Die schließlich als M.15 bezeichnete Kanone erfüllte alle Erwartungen und stand vom Jahr 1915 bis 1918 an allen österreichisch-ungarischen Fronten, insbesondere am italienischen Kriegsschauplatz, im Einsatz. Zusätzlich wurden auch k. u. k. Artillerieformationen in der Türkei sowie türkische Batterien mit dieser modernen Kanone ausgestattet. Von 1915 bis 1918 wurden insgesamt 2181 Rohre und 2023 Lafetten produziert.
Die Kanone wurde auch nach Deutschland geliefert und fand noch während des Zweiten Weltkrieges Verwendung. M. Christian Ortner dokumentiert in diesem Buch in einem informativen Text und anhand zahlreicher bisher noch nicht veröffentlichter Abbildungen die Geschichte dieses berühmten Gebirgsgeschützes.
- Gestellte Aufnahme einer Kampfdeckung mit feuerbereiter 7,5 cm Gebirgskanone M.15 auf Golubar Plan.
- Gebirgskanone im Fliegerabwehreinsatz mit improvisierter Holzbettung und Entfernungsmesser (links).
- 7,5 cm Gebirgskanone M.15 im Fliegerabwehreinsatz.
- Seltene Aufnahme der 7,5 cm Gebirgskanone M.15 vom östlichen Kriegsschauplatz (vermutlich Karpaten oder Siebenbürgen).
- Kadetten der Artilleriekadettenschule in Traiskirchen beim Geschützdrill mit der 7 cm Gebirgskanone M.99 auf dem Schießplatz am Steinfeld im Jahr 1906.
- 7,5 cm Gebirgskanone M.15 mit Schutzschild in einer Flankierungsstellung an der Isonzofront.
- 7cm Gebirgskanone M.75 mit Bronzerohr System Uchatius, Flachkeilverschluss und Metall-Lafette.
- 7,5 cm Gebirgskanone M.15 in Feuerstellung von links.
- Das Geschütz in Fahrstellung mit montierter Gabeldeichsel für den Transport mit Tragtierzug.
- Lafette von links ohne aufgesetztes Geschützfernrohr mit gut sichtbarer Seitenrichtkurbel und Seitenrichtwelle.
- Übergang von Feuer- in Transportstellung, Schritt 1: Auslegen des Rohres aus dem Rohrmantel mit eingehängten Hebebäumen.
- Einspänniger Gebirgskarren M.15 mit eingesetzter Deichsel und geöffnetem Requisitenkasten.
- Fortbringung des Infanteriebegleitgeschützes auf fahrbaren Wegen: zwei Munitionstragtiere mit insgesamt 240 Schuss als unmittelbarer Munitionsvorrat.
- Fortbringung des Infanteriebegleitgeschützes im weglosen oder steilen Gelände: Die Protze wird im Bereitstellungsraum zurückgelassen, die Lafette zerlegt und in vier Teillasten (inklusive Räder) an den Tragholmen beziehungsweise mit Gurten getragen.
Der Autor
M. Christian Ortner
Dr. M. Christian Ortner ist Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums/Militärhistorischen Museums in Wien. Seit 1995 in unterschiedlichen Funktionen am Museum tätig, leitet er dieses seit 2007. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der österreichischen Militärgeschichte des Zeitraums von 1848 bis 1918.
In der Edition Winkler-Hermaden sind von ihm bereits erschienen: Der 30,5 cm Mörser, Uniform-Album der k. (u.) k. Armee sowie Das Auto von Sarajevo (gemeinsam mit Thomas Ilming).