Der Fotograf des Kaiserhauses
Ludwig Angerer (1827–1879)
Von Michaela Pfundner
Format: 24 x 22,2 cm
Umfang: 160 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Einband: Hardcover
€ 38,90
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Beschreibung
Den Umschlag dieses Buches ziert ein sehr bekanntes Foto von Ludwig Angerer aus dem Jahr 1862. Es zeigt Kaiser Franz Joseph I. (Zweiter von links, am Sofa sitzend) mit seinen Brüdern Karl Ludwig, Ferdinand Maximilian und Ludwig Viktor (von links nach rechts).
Ludwig Angerer (1827–1879) war der erste Wiener Fotograf, dem von Kaiser Franz Joseph der Titel „Hof-Photograph“ verliehen wurde. Von ihm stammen die erste bekannte fotografische Aufnahme des österreichischen Kaisers Franz Joseph sowie das einzig überlieferte Foto, für das das österreichische Kaiserpaar gemeinsam vor die Kamera getreten ist. Ludwig Angerer hat ikonische Aufnahmen von Kaiserin Elisabeth und eine sehr umfangreiche fotografische Dokumentation des österreichischen Adels und der Wiener Gesellschaft der 1860er-Jahre hinterlassen. Damals galt sein Atelier in der Wiener Theresianumgasse als das angesagteste und vornehmste in Wien und wurde von Österreichs Adel, Gesellschaft, Kultur und internationalen Gästen besucht.
Michaela Pfundner hat den sehr großen Bestand der Aufnahmen Angerers aus dem Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek gesichtet und mit zahlreichen weiteren aus anderen Archiven zu einer großartigen ersten Publikation über das Werk dieses bedeutenden österreichischen Fotografen vereint.
Copyright: Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek/Edition Winkler-Hermaden
Die Autorin:
Mag.a Michaela Pfundner, Historikerin, stellvertretende Direktorin von Bildarchiv und Grafiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek und Leiterin der Abteilung Bilddokumentation; Lehrveranstaltungen an der Universität Wien und der Donau-Universität Krems zu historischer Fotografie; Ausstellungskuratorin, zuletzt „Schatzkammer des Wissens“.
In der Edition Winkler-Hermaden sind von ihr bereits erschienen (jeweils in Zusammenarbeit mit Matthias Marschik): „Wiener Bilder – Fotografien von Lothar Rübelt“ sowie „Die Rotunde. Ein verschwundenes Wiener Wahrzeichen – Von der Weltausstellung 1873 bis zum Brand 1937“.
Prof. Hans Werner Scheidl in: Die Presse
Sein fotografisches Atelier in der Theresianumgasse war die nobelste Adresse für „tout Vienne“, wenn man sich Mitte des 19. Jahrhunderts für die Ewigkeit – oder zumindest für die Nachkommenschaft – porträtieren ließ. Ludwig von Angerer hieß der Zauberkünstler … Von ihm stammt das einzige überlieferte Foto, für das das österreichische Kaiserpaar gemeinsam vor eine Kamera getreten ist. Von ihm stammt auch die letzte – heute eine ikonische – Atelieraufnahme von Sisi, die weit verbreitet und auch zu ihrem Sterbebild werden sollte. Seine schmeichelhaft arrangierten Aufnahmen der kaiserlichen Familie wurden gern gekauft.
Marco Weise in: Kurier
Dank seiner Beziehungen zur Wiener High Society und zum Wiener Adel sowie der persönlichen Kontakte zur Kaiserfamilie wurde Angerer relativ schnell einer der wichtigsten und angesagtesten Fotografen dieser Zeit. Jeder, der damals etwas auf sich hielt und das nötige Kleingeld hatte, ließ sich von ihm in Szene setzen. Das brachte ihm relativ schnell viel Arbeit, einen guten Ruf und natürlich auch viel Geld ein.
Dr. Martina Winkelhofer in: Kronen Zeitung
Schluss mit langweiligen Fotos! Ludwig Angerer revolutionierte die frühe Fotografie in Österreich … Der entspannte Herrscher und die gelöste Kaiserin waren Angerers Durchbruch.
Gregor Auenhammer in: Der Standard
Man begegnet Delikatem bei Luzi-Wuzi, Delikatessen, Grandezza und Charme désolé bei Aristokratie, Geldadel, Schauspiel und Bourgeosie. Wie sich Sittenbilder einst und jetzt doch gleichen.
Renate Wagner in: Online Merker – Die Internationale Kulturplattform
Man kann sich kaum vorstellen, wie viele Tausende Menschen Angerer im Lauf seiner nur kurzen Karriere (er starb 1879 in Wien, 51 Jahre alt) vor seiner Kamera aufgestellt hat. Er hat in knapp zwei Jahrzehnten ein Panorama seiner damaligen Welt geliefert.
Konrad Holzer in: Flaneurin
Der bemerkenswerten Karriere des Fotografen Ludwig Angerer (1827–1879) widmet Michaela Pfundner, die stellvertretende Direktorin von Bildarchiv und Grafiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek und Leiterin der Abteilung Bilddokumentation, ihr Buch „Der Fotograf des Kaiserhauses“. Der Ausgangspunkt war für sie dabei ein ganz spezielles Foto von Kaiser Franz Joseph – nämlich das einzige, das den Monarchen gemeinsam mit der Kaiserin und seinen Kindern sowie den Brüdern und den Eltern zeigt.
Dieses Bild hat der Wiener Atelierfotograf Ludwig Angerer höchstwahrscheinlich auf der Ostterrasse des Schlosses Schönbrunn aufgenommen und zwar – so nimmt man an – anlässlich der Enthüllung des Erzherzog-Carl-Denkmals in Wien am 22. Mai 1860. Denn zu diesem Zeitpunkt war die Kaiserfamilie vollzählig in Wien versammelt. Und das war für Michaela Pfundner der Anlass, sich näher mit dem Autor dieses Bildes auseinanderzusetzen und in weiterer Folge dann ein Buch über ihn zu verfassen.
Bernhard Lichtenberger in: Oberösterreichische Nachrichten
Während der Kaiser entspannt mit seinem Nachwuchs posierte, zog es Sisi vor, ihr imposantes Flechthaar ins rechte Licht zu rücken, als passionierte Reiterin auf dem Pferd Haltung zu zeigen oder sich mit Hunden arrangieren zu lassen. Franz Joseph erschien es wichtig, mit seinen drei Brüdern verewigt zu werden. …
Nicht nur die Aristokratie und internationale Gäste wie der persische Schah Nasreddin gefielen sich in Schwarz-Weiß, auch die politische und kulturelle Prominenz fand den Weg ins Studio des Fotokünstlers, der ein „Album der Zeitgenossen“ entwarf, in das Berühmtheiten wie der Komponist Richard Wagner, der Schriftsteller Franz Grillparzer oder die von Publikum und Kritik gefeierte Burgtheater-Schauspielerin Amalie Heizinger Eingang fanden.