Beschreibung
Es gibt die „Sandhasen“ und die „Zeiselbären“, die „Lavendelzupfer“ und die „Kiadreckmaler“, und natürlich die „Sterzfresser“ und „Gnackwetzer“. Die Liste von Weinviertler Orts-Spitznamen ist lang.
Michael Staribacher und Christian Wiesinger haben in mehrjährigen Recherchen (unter Einbeziehung zahlreicher Hinweise aus der Bevölkerung) die Orts-Spitznamen von über 300 Orten im Weinviertel erfasst. Und es war höchste Zeit, diese zu sammeln, weil viele mündlich überliefert sind und schriftliche Aufzeichnungen nur eingeschränkt verfügbar sind.
Die beiden Autoren haben – wo dies möglich war – zu den angeführten Spitznamen Erklärungen hinzugefügt, die über Herkunft und Geschichte der jeweiligen Bezeichnung Auskunft geben. Oft sind die Geschichten dahinter schon mehrere Hundert Jahre alt und haben sich vermutlich in dieser Zeit auch geändert. Manches ist Legende, aber zumeist steckt ein Körnchen Wahrheit dahinter. Bis jetzt gab es zwar einzelne kleinregionale Sammlungen, aber keine vollständige Aufbereitung der Dorf-Spitznamen im Weinviertel.
Historische Fotografien und eigens für dieses Buch angefertigte Zeichnungen von Thomas Wolf ergänzen den Text.
- „Himmelgucker“ heißen die Bewohner von Radlbrunn und Herzogbirbaum.
- Die Falkensteiner haben den Orts-Spitznamen „Gnackwetzer“.
- Den Spitznamen „Weltachsschmierer“ tragen die Orte Föllim, Pfösing und Platt.
- Den Spitznamen „Mondlöscher“ tragen die Orte Hausbrunn und Schrattenberg.
- „Stiermöcher“ (Stiermelker) werden die Bewohner von Loidesthal genannt.
- „Sterzfresser“ werden die Bewohner einiger Orte des Pulkautales genannt, zum Beispiel Hadres und Obritz.
Weitere Impressionen aus dem Band
- Die Burschen von Manhartsbrunn pflegten in der Vergangenheit eine intensive Rivalität mit der Jugend aus Kleinrötz. So heißt man Manhartsbrunn einmal „Matzbrunn“ ein andermal „Manhattan“.
- In den Bisamberger Weingärten fand man zahlreiche Lavendelpflanzen, daher nannte man die Bisamberger „Lavendelzupfer“.
- „Murknstimpf(ler)“, „Murkenzipf“, „Erpföbehm“ heißen die Eichenbrunner.
- Großengersdorf kann auf zahlreiche Orts-Spitznamen stolz sein: „Ba(ch)scheißer“, „Schloakagsindl“, „Krotnpracker“, „Ohrwaschelstutzer“, „Messerstecher“, „Messerler“..
- Die Bewohner von Klement im Bezirk Korneuburg werden „Birdlhacker“, „Stoaschlager“, „Stoapracker“ genannt.
- Viele Gemüsebauern vermehrten den Ruf der Langenzersdorfer als „Paradeiserpölzer“.
Die Autoren:
Michael Staribacher
Ing. Michael Staribacher, geboren 1966, Eichenbrunner, Projekt-Berater und freiberuflicher Autor zahlreicher Bücher, u. a. „Eichenbrunner Sprachlexikon“, „HU is HU im Weinviertel“, „Weinviertler Dialektlexikon“, „Weinviertler Dialektlexikon Band 2“, „Der Walzerkönig des Weinviertels“.
Christian Wiesinger
Mag. Christian Wiesinger, 1966 im Weinviertel geboren, Studium der Theologie, Kaplan in Stockerau, dann Jugendseelsorger, seit 2004 Pfarrer von Gaubitsch und Unterstinkenbrunn, jetzt auch von Eichenbrunn und Patzmannsdorf.