Die Kelten im Weinviertel
Von Kriegern, Heiligtümern und Druiden
Von Ernst Lauermann
Format: 23,5 x 20 cm
Umfang: 132 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Einband: Hardcover
€ 24,90
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Beschreibung
Lange bevor Rom zu einer Weltmacht aufstieg, war Europa von den Kelten besiedelt. Sie bewohnten ein Gebiet, das von Spanien bis in die Türkei reichte. Die einzelnen keltischen Stämme verband eine gemeinsame Kultur und Sprache. Die Kelten gaben ihre Geschichte und Religion von Generation zu Generation mündlich weiter. Im Lauf der Zeit verbanden sich tatsächliche Ereignisse mit fantasievollen Mythen. Für die Nachwelt ist es daher oft schwer, den wahren Kern einer Legende zu erkennen. Keltoi werden die Kelten in griechischen Schriften genannt, bei den Römern heißen sie Galli – ein kriegerisches Volk seien sie, das Spaß am Morden und Plündern hat. Wie weit kann man allerdings den griechischen und römischen Berichterstattern glauben? Die Archäologie belegt anhand von Fundmaterial ein friedliches Leben der Kelten als Bauern, Handwerker und Händler.
Auch das niederösterreichische Weinviertel war von keltischen Stämmen besiedelt. Siedlungen von bisher ungeahnter Größe wie etwa in Roseldorf geben uns heute Zeugnis vom Leben der Menschen vor 2300 Jahren. In Zusammenarbeit von Archäologie, Archäozoologie und Archäobotanik entstehen Lebensbilder, die die Nebel der Vergangenheit langsam lichten.
Kelten und Druiden wirken sympathisch und weise, auch im Gegensatz zu den ewig kriegführenden Römern. Die moderne Museumspädagogik wird dem gerecht, indem in den letzten Jahrzehnten immer wieder Ausstellungen zum Thema Kelten erarbeitet wurden. Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgen „Keltenfeste“. Sie sind ein Garant für hohe Besucherzahlen. Reenactment-Gruppen versuchen dort, das Leben der Kelten, so wie es gewesen sein könnte, den Besuchern nahezubringen. Lagerleben, Ausrüstungsgegenstände sowie Kämpfe zwischen Kelten und Römern tragen zur Unterhaltung bei.
Das Titelbild des Buches bietet einen Schnappschuss von einem der seit 1997 im MAMUZ Schloss Asparn an der Zaya stattfindenden „Keltenfeste“.
Fotos: Landessammlungen Niederösterreich, MAMUZ Schloss Asparn an der Zaya, Naturhistorisches Museum Wien
Der Autor:
Dr. Ernst Lauermann, geboren 1952, studierte neben seiner Tätigkeit als Hauptschullehrer Ur- und Frühgeschichte sowie mittelalterliche Geschichte. Bis Ende 2017 war er als Landesarchäologe von Niederösterreich im Urgeschichtemuseum in Asparn/Zaya (MAMUZ) tätig.
In der Edition Winkler-Hermaden sind von ihm bereits folgende Bücher erschienen: „Archäologie des Weinviertels“, „Die dunklen Jahrhunderte des Weinviertels“, „Der Michelberg“, „Die Pyramiden des Weinviertels“, „Seinerzeit in Stockerau“.
Günther Haller in: Die Presse
Ernst Lauermann, ein ausgewiesener Knner der keltischen Archäologie, hat zur Ausstellung im Mamuz einen Begleitband geschrieben, der die Brücke schlägt zwischen der hohen Wissenschaft und einem breiteren Lesepublikum. Sein Thema sind die Funde im Weinviertel, im östlichen Waldviertel, im Wiener Becken und im Traisental, den besonders gut erforschten Gebieten mit zahlreichen Funden aus der Zeit um 500 bzw. 400 vor Christus, einer klimatisch günstigen Periode, in der sich die Menschen in den Dorfsiedlungen, insgesamt geschätzte 24.000 bis 45.000, gut ernähren konnten.
Renate Wagner in: Online Merker – Die internationale Kulturplattform
Das Buch schildert das, was man vom Leben der Kelten weiß, ihr Handwerk, die Kleidung, die Nahrung, das Münzwesen, außerdem – immer extrem wichtig – Begräbnisriten und -beigaben. Keine Siedlung ohne Heilige Stätten, und schließlich geht es um die Druiden, die ja (nicht zuletzt durch Asterix…) extrem populär sind … Die Kelten-Klischees, die am Ende auch behandelt werden, sollen mit den „Keltenfesten“ unterwandert und mit echter Information aufgefüllt werden, Alles in allem – ein Buch mit viel Wissen, populär gehalten, viel schönes, informatives Bildmaterial, eine Einladung an Interessenten, sich im „keltischen“ Weinviertel umzusehen.
Prof. Dr. Helga Maria Wolf in: Austria-Forum
2023 steht das MAMUZ (Mistelbach-Asparn-Museums-Zentrum) im Zeichen einer großen Keltenausstellung. Das Buch dazu verfasste der im Urgeschichtemuseum Asparn an der Zaya tätige, em. Landesarchäologe Ernst Lauermann, der in der Edition Winkler-Hermaden mehrfach publiziert hat. In der Einleitung schreibt er: „Kelten erfreuen sich in unserer Alltagskultur eines wesentlich höheren Bekanntheitsgrades als andere Vertreter der frühen Menschheitsgeschichte Europas. Allein die Römer sind in der Öffentlichkeit vergleichbar gut vertreten, doch umgibt sie eine andere Aura. … Durch ihre Bedeutung für die völkische Bewegung und später für die Nationalsozialisten sind die Germanen bis heute diskreditiert. Kelten und Druiden hingegen sind unbelastet, wirken sympathisch und weise, auch im Gegensatz zu den ewig kriegführenden Römern.“