Verschwundene Kinos im Weinviertel
Von Karl Zellhofer und Martin Zellhofer
Format: 23,5 x 20 cm
Umfang: 120 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Einband: Hardcover
€ 21,90
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Beschreibung
Es gab eine Zeit, in der das Kino als wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Quelle für Unterhaltung und Information diente. So existierten allein im Weinviertel einst rund 100 Kinostandorte. Heute sind es noch fünf. Die große Zeit dieses Mediums ist längst vorbei. Die zunehmende Mobilität der Bevölkerung in den Nachkriegsjahren, vor allem aber das Aufkommen des Fernsehens ließen immer mehr Besucher wegbleiben und im Lauf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts immer mehr Kinos zusperren.
Die meisten der ehemaligen Kinos im Weinviertel sind bereits spurlos verschwunden. Sie wurden abgerissen oder dienen nach Umbauten als Lagerhalle, Wohnung, Wirtshaussaal beziehungsweise Garage. Ihre ursprüngliche Funktion ist kaum noch erkennbar. Nur wer genau hinsieht, kann noch Spuren entdecken. Gelegentlich finden sich sogar mehr oder weniger unveränderte, aber verlassene und verfallende Lichtspielhäuser oder Vorführräume mit Filmprojektoren und weiterem Equipment.
Karl und Martin Zellhofer dokumentieren die noch vorhandenen Spuren dieser versunkenen Welt. Das Buch gibt Einblicke in ehemalige Kinos und Vorführräume. Es hält Erinnerungen von Besuchern, Kinobetreibern und Kinoangestellten fest und zeigt alte Programmhefte, Eintrittskarten sowie Werbedias. Es bewahrt ein Stück Geschichte davor, in Vergessenheit zu geraten. Denn eines ist klar: Irgendwann sind auch die heute noch erkennbaren Spuren verschwunden.
Autoren
Karl Zellhofer, geboren 1951, pensionierter Schulrat, verbrachte Teile seiner Kindheit und Jugend im Weinviertel. 1974 hat er sich dort dauerhaft niedergelassen und an verschiedenen Weinviertler Schulen unterrichtet.
Mag. Martin Zellhofer, geboren 1977, Studium der Geschichte und Publizistik, ist in der Buchbranche tätig. Nach Jahren in der Großstadt zog er 2012 an den Rand des Weinviertels.
Dr. Helga Maria Wolf in: Austria Forum
Schulrat Karl Zellhofer und der Historiker Mag. Martin Zellhofer haben sich mit ihrem Bild-Text-Bänden einen Namen als Lost-Places-Entdecker im Weinviertel einen Namen gemacht. So publizierten Vater und Sohn in der Edition Winkler-Hermaden heuer „Verschwundenes Marchfeld“, im Vorjahr über „Verschwundene Eisenbahnen im Weinviertel“. 2016 erschien „Verschwundenes Weinviertel“. Jetzt behandeln sie ein weiteres emotionales Thema, die ehemaligen Dorfkinos. … Die Autoren haben rund 90 Weinviertler Orte ausfindig gemacht, in denen es (zumindest) ein Kino gab. Sie haben Chroniken und Archive durchforstet und mit älteren Menschen gesprochen. Besonders viel konnte der 83-jährige Josef Pauker erzählen. Er war „Operateur“ im Großkruter Kino, das von 1951 bis 1987 bestand und – noch völlig eingerichtet – verfallend mitten im Ort steht.
Andreas Leisser in: Kronen Zeitung
Es gab eine Zeit, in der das Kino als die wichtigste Quelle für Unterhaltung und Information abseits der eigenen vier Wände diente. Karl und Martin Zellhofer dokumentieren die noch vorhandenen Spuren dieser versunkenen Welt.
Ferdinand Altmann in: Kulturnachrichten aus dem Weinviertel
Auf die Suche nach dem, was im Weinviertel verschwunden ist, haben sich Vater und Sohn Zellhofer in den letzten Jahren begeben.Nach den Greißlern, Wirtshäusern und Eisenbahnen, die verschwunden sind, haben Karl und Martin Zellhofer jetzt die Kinos gesucht, die es auch nicht mehr gibt, und im ganzen Weinviertel sind sie fündig geworden. … Oft sind sie umgebaut zu Wohnungen, Garagen oder Lagerhallen, oder es sind nur mehr Ruinen zu finden.
Richard Edl in: WeinviertelBücher
Karl und Martin Zellhofer, schon erfahren im Aufspüren verschwindender Weinviertler Alltagsgeschichte, machten sich auf die Suche nach den zahlreichen fast vergessenen Weinviertler Kinos. Sie fotografierten deren übrig gebliebene Fassaden, fanden manche alte Fotos der Kinos aus besseren Tagen und erhielten auch immer wieder Einlass in die alten Kinosäle. Reste von Filmrollen, Kinokarten, Plakate, Schaukästen und Filmvorführgeräten tauchten auf. … Die meisten noch erhaltenen Kinogebäude sind ruinös und werden in den nächsten Jahren verschwinden. Es ist gerade noch Zeit, die Erinnerung an dieses Stück dörflicher und kleinstädtischer Freizeitgeschichte durch gute Dokumentation zu bewahren. Dazu ist dieses Buch ein gelungener Schritt!
Peter Pisa in: KURIER
Eine melancholische Mission: Verschwundenes wird erforscht. 100 Kinos gab es im Weinviertel, heute sind es fünf. In Groß-Kadolz ist noch das Plumpsklo erhalten. Der Filmvorführer von Großkrut erinnert sich, wie eine Filmrolle brannte – bei „Berge in Flammen“ (1931). Verschwundenes taucht auf. Das Licht geht aus, es folgt „Die Beichte der Josefine Mutzenbacher“.
Hans Helmut Prinzler in: hhprinzler.de
Das „Weinviertel“ ist eine Region im Nordosten von Niederösterreich, die Grenze verläuft im Osten zur Slowakei, im Norden zu Tschechien. Die Städte haben zwischen 10 und 15 Tausend Einwohner. Karl und Martin Zellhofer (Vater und Sohn) sind dort ansässig und machen sich gern auf historische Spurensuche. Für ihr neues Buch haben sie nach Räumen gesucht, in denen früher Kinos betrieben wurden. Sie sind erstaunlich fündig geworden, haben Säle fotografiert, die zu Lagerhallen oder Werkstätten umgebaut wurden, Fassaden entdeckt, an denen noch das Wort „Kino“ zu lesen ist, Plakate, Eintrittskarten und einschlägige Dokumente aus Kisten und Mappen geholt, in denen sie verwahrt waren … Auch wenn das Weinviertel für mich weit entfernt ist: die Abbildungen haben eine große Qualität, die Texte zeugen von der Neugier der beiden Autoren.