Beschreibung
Mit seinem neuen Buch führt Thomas Hofmann den Leser ins Industrieviertel. Er hat in alten Zeitungen gestöbert – und viele erinnerungswürdige Ereignisse wiederentdeckt. Wir folgen dem Autor nach Wiener Neustadt, Baden und Klosterneuburg, auf den Semmering, nach Neunkirchen, Mödling, Bruck an der Leitha und Carnuntum.
Die adelige Welt ist ebenso Thema wie der Alltag von Arbeiterinnen und Arbeitern. Berichte über Festtagsfreuden, honorige Kurgäste, Elementarereignisse, aber auch Katastrophen bis hin zu Diebstahl, Mord und Totschlag runden das Bild ab.
Wir sind dabei, als Kaiser Franz Joseph eine erste Fahrt mit der Semmeringbahn unternimmt, und wohnen der Einweihung der Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche am Hochschneeberg im September 1901 bei. Das Buch enthält Berichte über „Festtagsfreuden“ wie das Klosterneuburger Fasslrutschen anno 1883, die Eröffnung des Vöslauer Bades im Jahr 1837 und die Feiern zu Ferdinand Raimunds 100. Todestag 1936 in Gutenstein. Aber auch über Katastrophen wie jene über den verheerenden Sturm in Wiener Neustadt vom 11. Juli 1916 oder das verhängnisvolle Grubenunglück in Hart bei Gloggnitz im Jahr 1924 wird berichtet.
Ein Panoptikum authentischer Berichte von der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er-Jahre, das einen einmaligen Blick auf die Vergangenheit des Viertels unter dem Wienerwald bietet. Zeitgenössische Fotografien und historische Ansichtskarten illustrieren die jeweiligen Orte des Geschehens.
- Seine Majestät im Gespräch mit dem Aviatiker Ing. Alfred Warchalowski, der mit diesem Doppeldecker („Biplan“) am 18. August 1911 von Wiener Neustadt nach Wien und zurück geflogen war.
- Die Anlagen der Wöllersdorfer Werke gehen auf den Beginn des 19. Jahrhunderts zurück, als man mit der Pulverproduktion begann. Namen wie „Raketendörfl“ belegen die Bedeutung der k. u. k. Munitionsfabrik Wöllersdorf, die 1918 rund 40.000 Menschen beschäftigte.
- Eine der schönsten Regionen der Thermenlinie in der Vogelperspektive: Baden und das romantische Helenental, wo neben Beethoven auch andere Sommerfrischler Erholung fanden und finden.
- Der beliebte Sommerfrischeort Puchberg liegt in einem verträumten Talkessel am Fuße des Schneebergs im Süden Niederösterreichs. Die 1897 eröffnete Schneebergbahn, eine Zahnradbahn, verhalf dem Tourismus zu großem Aufschwung.
- Die Pfarrkirche St. Margareta, das Wahrzeichen Berndorfs, ließen Arthur und Margret Krupp von Ludwig Baumann, dessen Bauten maßgeb¬lich den Ort prägen, nach dem Vorbild der Wiener Peterskirche in den Jahren 1910 bis 1917 errichten.
- In Gutenstein erwarb Ferdinand Raimund 1834 ein Haus, an dem er sich nicht lange erfreuen sollte. Nach einem Hundebiss – Raimund meinte, das Tier sei tollwütig – setzte er seinem Leben ein Ende. Er verstarb in Pottenstein und wurde in Gutenstein begraben.
Weitere Impressionen aus dem Band
- Die Raxseilbahn wurde in der Zwischenkriegszeit, am 9. Juni 1926, als erste Personenseilbahn Österreichs eröffnet. Sie fährt in weniger als zehn Minuten von der Talstation in 528 Meter auf die Bergstation in 1546 Meter Seehöhe.
- Die Industriemetropole Neunkirchen war von großen Arbeiterwohnhäusern und Fabriken geprägt, darunter die Eltz’sche Spinnerei.
- Die Liechtensteinschanze am Semmering wurde 1912 erbaut und kostete damals 44.000 Kronen. 1932 erweitert und ausgebaut, wurde sie im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Nach deren Wiederherstellung fand das letzte Springen im Jänner 1967 statt.
- Traurige Titelseite: Die Bilder illustrieren die schrecklichen Momente der Fischamender Luftfahrttragödie.
- Josef Schöffel (1832–1910), der „Retter des Wienerwaldes“, in idealisierter Darstellung. Er trotzte souverän seinen Gegnern, die großflächige Abholzungen planten.
- Die Welt war erschüttert und geschockt; die Nachricht über den Tod des Kronprinzen ließ keinen Platz für andere Meldungen.
- „In Baden finden wir den glücklichen Zusammenklang von Sonnenwirkung, subalpiner Luft, von warmen Bädern, von Schwefel und einem prachtvollen Panorama“, heißt es in einem Bericht im Jahr 1926.
- Das Schwadorfer Beben vom 8. Oktober 1927 war das stärkste Erdbeben in Österreich im 20. Jahrhundert.
Der Autor
Thomas Hofmann
Thomas Hofmann, Kindheit und Jugend in Wien und im Weinviertel. Studium der Erdwissenschaften (Mag.) an der Universität Wien, Leiter von Bibliothek, Verlag und Archiv der Geologischen Bundesanstalt. Zahlreiche (Buch-)Veröffentlichungen.
Zuletzt erschienen: Es geschah im Weinviertel. Neuigkeiten und Bilder von damals – Östliches Weinviertel und Marchfeld; Es geschah im westlichen Weinviertel. Mit einem Vorwort von Alfred Komarek; Es geschah im Waldviertel. Mit einem Vorwort von Erich Rabl; Es geschah im Mostviertel. Mit einem Vorwort von Heimo Cerny