Verschwundenes Mostviertel
Über Greißler und Wirtshäuser, Bauernhöfe und Eisenbahnen, Schmieden und Hammerwerke, die es nicht mehr gibt
Von János Kalmár, Ernst Bruckmüller, Reinhard Linke und Christoph Mayer
Format: 23,5 x 20 cm
Umfang: 140 Seiten mit 191 Abbildungen
Einband: Hardcover
€ 24,90
Auf Lager
Beschreibung
Jahrzehntelang war das Mostviertel eine blühende Region der Hammerschmieden und Eisenhändler. Bis heute prägen die Schmieden und andere industrielle Bauwerke die Landschaft, und obwohl sie längst nicht mehr kommerziell genutzt werden, erinnern sie an die Glanzzeiten des Mostviertels. Das Leben in der Region hat sich im letzten halben Jahrhundert stark verändert, die Anforderungen, Wünsche und Bedürfnisse der Menschen haben sich verschoben und die Arbeitsbedingungen geändert. Auch das Freizeitverhalten und die Mobilität der Menschen haben sich stark gewandelt, nicht mehr bespielte Kinos und aufgelassene Bahnhöfe sind die Folge davon. Übrig bleiben oft auch Bauernhöfe und Häuser, die nicht mehr bewohnt sind.
Der Fotograf János Kalmár war unterwegs zwischen St. Pölten und Amstetten, Waidhofen an der Ybbs und Herzogenburg und wurde in reichem Maße fündig, was verschwundene Greißler und Wirtshäuser, Bauernhöfe und Eisenbahnen, Schmieden und Hammerwerke betrifft. Der renommierte, aus dem Mostviertel stammende Historiker Ernst Bruckmüller sowie Reinhard Linke und Christoph Mayer begeben sich in ihren Texten auf die Spuren des verschwundenen Mostviertels und auf einen Streifzug durch die Geschichte der Region und seiner Menschen. Eindrucksvolle Bilder und informative Texte dokumentieren den Wandel im Mostviertel.
Autoren
Dr. Ernst Bruckmüller, Univ.-Prof. i. R. für Wirtschafts- und Sozialgeschichte und wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
János Kalmár, geboren 1937 in Budapest, lebt und arbeitet als freier Fotograf in Wien. Er ist Bildautor zahlreicher Bildbände. Schwerpunkte seiner Arbeit sind kulturhistorische Themen, Landschafts- und Städteporträts, Architektur und Menschenbilder. Ausstellungen im In- und Ausland.
Dr. Reinhard Linke, geboren 1959, studierte Theaterwissenschaft an der Universität Wien, Journalist und Kurator sowie Autor in den Bereichen Kultur und Geschichte.
Christoph Mayer, MAS ist Kultur- und Eventmanager sowie Geschäftsführer der WMB Weinviertel Museum Betriebs GmbH.
Prof. Hans Werner Scheidl in: Die Presse
Es sind rund 5500 Quadratkilometer, die den 410.000 Einwohnern des Mostviertels Heimat bedeuten. Die Region zwischen Donau und Ötscher mag für Großstädter abseits gelegen sein, aber sie ist Lebensraum für Landwirtschaft, Industrie, Gewerbe, Handel … Der Schönheit dieser durchaus betriebsamen Gegend, auch den verschwundenen Sehenswürdigkeiten des Mostviertels, ist ein einfühlsamer Bildband gewidmet, der durch Ernst Bruckmüllers Text geadelt wird.
Hannes Steindl in: noe.orf.at
Nach einem Buch über das „verschwundene Waldviertel“ haben der Fotograf János Kalmár und das Autorentrio Reinhard Linke, Christoph Mayer und Ernst Bruckmüller vor Kurzem nachgelegt. In „Verschwundenes Mostviertel“ werden verlassene Gebäude dokumentiert.
Für den Kenner und genauen Beobachter János Kalmár war das Mostviertel ein neues Terrain. Das Waldviertel kannte er vor dem Buchprojekt im Vorjahr von privaten Reisen. … János Kalmár war begeistert von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen, aber auch von der vielfältigen Landschaft, den unterschiedlichen Strukturen und den Farben dieses Teils Niederösterreichs. Die Eisenwurzen hätten ein anderes Licht als die sanften Hügel hin zur Donau, schilderte er begeistert. Und er ergänzte, dass ihm scheine, dass die Spuren der Vergangenheit hier langsamer vergehen als im Waldviertel.
Marlene Penz in: Kurier
Im Vergleich zu anderen Regionen, etwa dem Waldviertel, sei im Mostviertel weniger verschwunden. „Es ist eine florierende Region, sie schrumpft nicht“, urteilt Bruckmüller. Obwohl sich vieles verändert habe, man denke an das Gebiet der Eisenwurzen, wo einmal ein Hammer neben dem anderen stand.
Mit dem Buch sollten nicht Bilder schöner Landschaften, Klöster und Schlösser, sondern auch das andere im Mostviertel gezeigt werden. Bruckmüller: „Der Verfall gehört zum Leben genauso dazu, wie die Blüte und das Schöne.“
Prof. Dr. Helga Maria Wolf in: Austria-Forum
Relikte wie Wasserkräne oder mit Gras überwachsene Gleise bieten nostalgische Fotomotive. János Kalmár hat sie stimmungsvoll mit der Kamera eingefangen, wie auch verlassene Häuser, verfallende Bauernhöfe, deren Reste vom einstigen Besitzerstolz zeugen, alte Nebengebäude, funktionslos gewordene Stadel, Schmiedehämmer, die ihre Glanzzeit lange hinter sich haben, k. k. Fabriken, leer stehende Wirtshäuser, verwaiste Geschäfte, Industrieruinen, vergessene Lagerhallen, Postämter oder Feuerwehrdepots. Solche Bilder machen traurig, und sie gleichen jenen, die das Autorenteam ein Jahr zuvor im Bild-Text-Band „Verschwundenes Waldviertel“ präsentiert hat. Doch gibt es auch Fotos, die optimistisch stimmen, wie gleich am Beginn die Birnbaumblüte bei Ardagger.
KUNSTSTOFF
Der Fotograf János Kalmár dokumentiert die Zeugnisse vergilbter Zeiten, vom Industriedenkmal bis zu verwaisten Höfen. Der Mostviertler Historiker Ernst Bruckmüller sowie Reinhard Linke und Christoph Mayer begleiten ihn mit schönen Texten durch die spannende Geschichte der Region.
Brigitte Macaria in: Land & Raum
Beeindruckende Bilder und informative Texte begleiten die Leserschaft durch den sichtbaren Wandel des Mostviertels … Vielleicht kann das Buch sogar als Anregung zur Neunutzung und Neubeseelung für so manch aktuell verfallende Struktur dienen?
Sebastian Fasthuber in: Falter
Vieles steht leer. Auf den zweiten Blick wurden jedoch nicht alle Gebäude dem schleichenden Verfall überlassen. Der Wandel zeigt sich auch darin, dass manches auf andere Art genutzt wird, etwa als Kunst- oder Lagerraum. Einen differenzierten Blick bieten auch die begleitenden Texte.