Beschreibung
Mit seinem neuen Buch führt Thomas Hofmann den Leser nach Transdanubien. Er hat in alten Zeitungen gestöbert – und viele erinnerungswürdige Ereignisse wiederentdeckt. Die historischen Zeitungsberichte geben einen einmaligen Einblick in das Leben des heutigen 21. und 22. Bezirkes. Der zeitliche Bogen spannt sich vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Besatzungszeit nach 1945.
Wir sind dabei, als Kaiser Franz Joseph I. im Juni 1905 für die Grundsteinlegung der St. Leopoldskirche zum ersten Mal nach 43 Jahren wieder nach Floridsdorf kommt und im Juni 1913 auf dem Flugfeld in Aspern Graf Zeppelin mit seinem Luftschiff „Sachsen“ landet. Die Eröffnung des Flughafens auf dem Überschwemmungsgebiet im Mai 1923 sowie das Floridsdorfer Fußballderby vom Oktober 1925 zwischen Admira und FAC sind weitere Themen des Buches.
Wir erleben die Gründung der Gartenstadt in Jedlesee im Jahr 1926 und die Betriebsaufnahme des Großsenders am Bisamberg im Mai 1933. Berichte über die Februarunruhen des Jahres 1934 mit den Artillerieschüssen auf den Schlingerhof, den Bau der Reichsbrücke im Jahr 1937 sowie die Eröffnung des Gänsehäufels als Familienbad im Jahr 1943 dürfen nicht fehlen.
Das Buch beinhaltet auch „Ereignisse“ aus Breitenlee, Bruckhaufen, Donaufeld, Hirschstetten, Jedlersdorf, Kagran, in der Lobau und Schwarzlackenau, in Strebersdorf oder Süßenbrunn. Neben der „hohen Politik“ gibt es Berichte über das Alltagsleben bis hin zu Diebstahl, Mord und Totschlag. Zeitgenössische Fotografien und historische Ansichtskarten sowie Faksimiles von Zeitungsgrafiken illustrieren die jeweiligen Orte des Geschehens.
- Im Jahr 1904 wurden die damaligen Dörfer des heutigen 21. und 22. Bezirkes der Stadt Wien angegliedert, vorher gehörten sie zu Niederösterreich. Mit der Angliederung erhöhte sich auch die Zahl der Wiener Gemeinde- und Stadträte.
- Zur Grundsteinlegung der Kirche St. Leopold im Juni 1905 waren nicht nur Kaiser Franz Joseph (links im Bild), sondern ebenso Vertreter der Stadt Wien, darunter Bürgermeister Karl Lueger, erschienen. Im Festzelt war neben Plänen auch ein Modell der Kirche zu sehen.
- Der Vorläuferbau der heutigen Floridsdorfer Brücke wurde in der Nacht vom 13. zum 14. April 1945 gesprengt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte am 19. Mai 1946 deren Wiedereröffnung als Malinowski-Brücke. In der Bildmitte: Bundeskanzler Leopold Figl.
- Ehe am 9. Juni 1913 um 14:53 Uhr das Luftschiff „Sachsen“ mit Graf Zeppelin an Bord in Aspern landete, hatte es eine weiten Bogen über die westlichen Bezirke Wiens unternommen. Dann nahm es über Favoriten, Landstraße und Simmering Kurs auf Aspern.
- Groß-Jedlersdorf. Mehrbildkarte von Karl Schwidernoch.
- Die erste Reichsbrücke wurde am 21. August 1876 als Kronprinz-Rudolf-Brücke eröffnet und 1919 in Reichsbrücke umbenannt. Die Eröffnung der im Jahr 1976 eingestürzten Brücke erfolgte am 10. Oktober 1937.
Weitere Impressionen aus dem Band
- Die Eröffnung der Bahnstrecke im Jahr 1902 war eine rein niederösterreichische Angelegenheit. Erst mit der Eingemeindung des Weinhauerortes im Jahr 1904 wurde die Bahn zur Verbindung zwischen Wien und dem südlichen Niederösterreich.
- Anlässlich der 100-Jahr-Feier der Schlacht bei Aspern vom 21. und 22. Mai 1809 legte Kaiser Franz Joseph vor dem Löwen von Aspern „einen mächtigen Lorbeerkranz mit schweren Moiréschleifen nieder“.
- Anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph im Jahr 1908 wurden weite Teile Wiens „illuminiert“. In Aspern stand der Obelisk, der im Gedenken an die Franzosenkriege von 1809 errichtet worden war, im Zentrum der Feierlichkeiten.
- Der Bau der heute weithin als Landmarke sichtbaren Pfarrkirche Donaufeld (St. Leopold) mit ihrem 96 Meter hohen Turm war durch die „Opferwilligkeit des Chorherrenstiftes Klosterneuburg“, wie Kaiser Franz Joseph bei der Eröffnung betont hatte, ermöglicht worden.
- Für die Anhänger des Vereines „Verkühle dich täglich!“ war der Eisstoß von 1929 eine willkommene Gelegenheit, ein eiskaltes Bad zu nehmen und für Fotos vor der Reichsbrücke zu posieren.
- Eröffnet wurde der Mittelwellensender am Bisamberg am 28. Mai 1933, er sendete bis zum 13. April 1945, als ihn abziehende SS-Truppen sprengten.
- Süßenbrunn, ursprünglich im Besitz des Schottenstiftes, wurde 1140 erstmals erwähnt. Heute gehört der Ort zum 22. Bezirk und ist im Norden, Osten und Westen von Niederösterreich begrenzt. Im Süden schließt er an Breitenlee beziehungsweise Kagran an.
- Ein Blick ins Herrenbad des Gänsehäufels, wo im Hintergrund die beliebte Wasserrutsche zu erkennen ist.
- Ein Blick ins Familienbad des Gänsehäufels.
- Einst waren im Gänsehäufel Herren und Damen getrennt, damals durften Männer nur mit Ehegattin oder mit Familie ins gemischte Familienbad.
- Kaiser Franz Joseph war ein Freund der Jagd. Bei Einladungen in- und ausländischer Staatsgäste gehörten Jagdausflügen zum offiziellen Programm. Als König Eduard VII. von England 1903 in Wien weilte, fanden die beiden Monarchen ihr Waidmannsheil in der Lobau.
Der Autor
Thomas Hofmann
HR Mag. Thomas Hofmann ist Leiter von Bibliothek, Verlag und Archiv der Geologischen Bundesanstalt in Wien. In der Edition Winkler-Hermaden sind von ihm bereits fünf Bände in gleicher Aufmachung über die vier Vierteln Niederösterreichs erschienen.
In der Edition Winkler-Hermaden bereits erschienen: Es geschah im Weinviertel (2014), Es geschah im westlichen Weinviertel (2015), Es geschah im Waldviertel (2016), Es geschah im Mostviertel (2017), Es geschah im Industrieviertel (2018)