Das Ybbstal

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Von Amstetten bis Lunz – in alten Ansichten

Von Gerhard Zeillinger und Martin Reingruber

Format: 23,5 x 20 cm

Umfang: 132 Seiten mit zahlreichen Abbildungen

Einband: Hardcover

ISBN 978-3-9505534-4-4 Kategorie

€ 26,90

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zzgl. Versand

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Beschreibung

Dieses Buch gibt es ab 10. Oktober 2025. Ihre Vorbestellung machen Sie bitte HIER

Die Region entlang der Most- und der Eisenstraße, zwischen Ötscher und Donau, ist eine uralte, vielfältige Kulturlandschaft: ländliche Gegend, wirtschaftliches Zentrum, Raum für Erholung. Mit der Eröffnung der Kronprinz-Rudolf- und später der Ybbstalbahn setzte noch vor 1900 ein reger Urlaubs- und Ausflugsverkehr in eine der schönsten Kultur- und Naturlandschaften Niederösterreichs ein.

Mit der Eisenbahn, die durch eine teils enge Tallandschaft führte, begann eine neue Zeit – genau genommen im Bahnhof von Amstetten, von wo die Reise ins Ybbstal über Waidhofen bis nach Lunz führte, über eine Strecke von 77 Kilometern. Unweit von Lunz entspringt die Ybbs, die der Landschaft im Alpenvorland den Namen gegeben hat. Entlang des Flusses wurde einst das Tal besiedelt. Hier wurden jene Hammerwerke errichtet, die das Ybbstal jahrhundertelang zu einem europäischen Zentrum der Kleineisenindustrie machten. Im 19. Jahrhundert entdeckten Urlauber und Erholungsuchende die Landschaft, an der Ybbs entstanden viel besuchte Sommerfrischen.

Das Buch „Das Ybbstal“ nimmt den Leser auf eine Reise voller Abenteuer, Kultur- und Naturerlebnis mit. Anhand von mehr als 100 historischen Aufnahmen führen die Autoren durch die elf Ybbstalgemeinden: Amstetten, Allhartsberg, Kematen, Sonntagberg, Waidhofen an der Ybbs, Ybbsitz, Opponitz, Hollenstein, St. Georgen am Reith, Göstling, Lunz. Alle diese Orte sind bis heute lohnende Ziele für Erholungsuchende – ob es ein Ausflug auf den Sonntagberg ist, eine Wanderung in den Ybbstaler Alpen oder eine Bootsfahrt auf dem Lunzer See …

Fotos: Gemeinde Hollenstein; Gemeinde Opponitz; Marktarchiv Ybbsitz, Sammlung Schütt; Sammlung Reinhold Heigl, Hollenstein; Sammlung Ingeborg Kopf, Waidhofen an der Ybbs; Sammlung Harald Navé, Wien; Sammlung Georg Perschl, Göstling; Sammlung Erwin Sversepa, Winklarn; Sammlung P. Jacobus Tisch, Ybbsitz.

 

Autoren

Gerhard Zeillinger

Dr. Gerhard Zeillinger, geb. 1964 in Amstetten, Literaturwissenschaftler, Historiker, Autor zahlreicher historischer und kulturwissenschaftlicher Publikationen.

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Martin Reingruber

Martin Reingruber, geb. 1958, bis 2020 Amtsleiter der Gemeinde Ybbsitz, beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit der Lokal- und Regionalgeschichte seiner Heimat. Er ist Gründungsmitglied des Vereins für die Geschichte von Ybbsitz und betreut das lokale Marktarchiv.

Erfahren Sie mehr über Martin Reingruber
Der Panoramablick vom Kreuzberg zählt zu den ältesten Ansichten von Amstetten, ein Standardmotiv seit der Erfindung der Fotografie. Von hier aus kann man nicht nur den Stadtkern gut überblicken, man hat Aussicht weit nach Osten über das Ybbsfeld, das damals noch nahezu unverbaut war.
Bereits in den 1920er-Jahren bekommt die Schiene Konkurrenz. Vor dem Bahnhof in Amstetten haben Automobile und deren Chauffeure sehr eindrücklich Stellung bezogen. Eine kleine Demonstration. Angesichts vieler Reisender, die in Amstetten aus dem Zug steigen, hat die Branche der Taxiunternehmen Zukunft.
Auf dem Hauptplatz wartet 1935 ein Omnibus der Oö. Kraftwagen Verkehrs AG, der Fahrgäste nach Grein und ins Mühlviertel bringt. Der Ankündigungspfeil auf einem der hohen Lichtmasten weist in eine andere Richtung: Voralpenstraße. Auf ihr gelangt man nach Steyr, Gmunden oder ins nahe Ybbstal.
Die Bahnstation Mauer-Öhling, hier auf einer Aufnahme um 1940, liegt an der Westbahn, überhaupt gehört der Amstettner Ortsteil Mauer mehr zum Url- als zum Ybbstal. Links im Vordergrund neben NS-Werbetafeln eine Orientierungssäule für Wanderer in drei Richtungen. Zum Beispiel Richtung Süden nach Ulmerfeld: zu Fuß eine Stunde.
Das Schloss Ulmerfeld, auf einem Plateau 28 Meter über der Talsohle der Ybbs, war bis 1803 Sitz des Pflegers von Freising. Im Mittelalter war das Bistum Freising maßgeblich an der bairischen Kolonisation im westlichen Niederösterreich beteiligt. Die Herrschaft Ulmerfeld am rechten Ufer der Ybbs reichte bis ins Gebiet von Randegg.
Die Gemischtwarenhandlung Auer am Ortseingang, hier um 1940, war eine von zwei Kaufläden für den täglichen Bedarf in Allhartsberg. Das Schild über dem Eingang zeigt auch eine Tabaktrafik, einen Salzverschleiß und eine Postablage an. Nur wenige Schritte entfernt Pfarrhof und Kirche. Seit dem 15. Jahrhundert ist Allhartsberg Stiftspfarre von Seitenstetten.
Bei ihrer Eröffnung 1866 galt die Kematner Brücke – mit einer Höhe von 33 Metern und einer Spannweite von 106 Metern – als größte steinerne Straßenbrücke in Niederösterreich. Über sie läuft bis heute der gesamte Verkehr durchs Ybbstal. Als landschaftsbildendes Element ist sie ein beliebtes Ansichtskartenmotiv.
1909 kam diese Ansichtskarte mit Blick auf Kematen in Umlauf, die Aufnahme wurde vom gegenüberliegenden Ybbsufer in Hilm gemacht, wo eigentlich schon das Gemeindegebiet von Sonntagberg beginnt und auch die Bahnstation Hilm-Kematen liegt. Im Vordergrund der noch heute (unter anderem Namen) bestehende Gasthof Pänkbauer.
Auf 712 Metern gelegen, beherrscht die Kirche auf dem Sonntagberg die Landschaft des mittleren Ybbstals. Sie ist Anziehungspunkt für Wallfahrer und Wanderer. Unterhalb der Kirche reihen sich mehrere Gasthäuser, Verkaufsläden und die Taverne. Sie bilden den „Kirchweiler Sonntagberg“, ein auf jeder Ansichtskarte unverwechselbares Ensemble.
Die Eisenbahnbauten fügten sich harmonisch in die Landschaft. Der 1896 errichtete Schwarzbachviadukt in Waidhofen auf einer Fotochromiekarte, circa 1905.
Von 1849 bis 1922 befand sich das Rathaus von Waidhofen am südlichen Ende des Unteren Stadtplatzes. Als die Aufnahme für die 1909 in Umlauf gekommene Ansichtskarte entstand, wurden vor dem Haus gerade große Fässer abgeladen. Vermutlich sind sie für eines der Gasthäuser auf der gegenüberliegenden Seite bestimmt.
Bis 1972 war der Markt Zell eine eigenständige Ortsgemeinde am rechten Ybbsufer. Hier lebten die weniger vermögenden Eisenverarbeiter. Wie Schwalbennester kleben die Häuser an den steilen Konglomeratfelsen der Ybbs. Der unnatürliche Farbcharakter der Fotochromiekarte aus dem Jahr 1911 verstärkt den malerischen Eindruck.
Eisenfahrerhaus, Fleischhauer, Weinwirt, seit dem 18. Jahrhundert Gasthaus: Der „Goldene Hirsch“ rechts ist eines der traditionsreichsten Häuser im Markt Ybbsitz. Architektonisch auffällig das Gebäude vis-à-vis, mit der Hand als „Villa Greul“ bezeichnet. 1907 im Jugendstil erbaut, wirkt es fast städtisch.
Die Wallfahrtskirche Maria Seesal im Ortsteil Waldamt-Schwarzois wurde zwischen 1904 und 1906 errichtet, nachdem einer Frau im Traum eine Kirche mit einem Marienbild erschienen war. Schon 1872 war auf halber Höhe die „Ursprungskapelle“ erbaut worden. Im Vordergrund die Krumpmühle, die lange Zeit auch ein beliebtes Ausflugsgasthaus war.
Das Zentrum von Opponitz, die Rotte Hauslehen, hier auf einer Ansichtskarte um 1910, liegt in einem Seitental der Ybbs. Fährt man hier weiter, gelangt man Richtung Norden über die Sattelhöhe ins Prollingtal und nach Ybbsitz, Richtung Süden zu über die Kripp nach St. Georgen am Reith. Im Hintergrund der Ofenberg.
Dank der Ybbstalbahn wurde auch Opponitz eine beliebte Sommerfrische-Destination, die Bahnstation lag allerdings weit außerhalb am anderen Ybbsufer. Die Aufnahme, entstanden um 1900 bald nach Eröffnung der Bahnlinie, zeigt noch keine Urlaubsgäste, dafür zahlreiche Bahn- und Postbeamte.
Knapp zwölf Kilometer nach Opponitz verlässt der Zug die Station Großhollenstein, er hat vielleicht gerade Sommergäste hierhergebracht. Der Bahnhof ist durch die Ybbs vom Ort getrennt. Im Hintergrund beherrscht die Voralpe die Landschaft. Aufnahme des Weyrer Fotografen Carl Harrer aus dem Jahr 1926.
Hollenstein. Der Hammerbach auf dem Weg in die Ybbs durchzieht den Ort in nördlicher Richtung und mündet auf den Betrachter zukommend unterhalb der Kirche in die Ybbs. Die kolorierte Ansichtskarte kam 1911 in Umlauf. Im Hintergrund der mächtige Höhenrücken der Voralpe am Dreiländereck von Steiermark, Ober- und Niederösterreich.
Die Bahnstation St. Georgen am Reith liegt 36 Kilometer vom Ausgangsbahnhof Waidhofen entfernt. Der Schweizer Eisenbahnfotograf Harald Navé hat zu Ostern 1962 den Augenblick festgehalten, als gerade ein Personenzug Richtung Lunz aus der Station fährt. Die Bahnlinie verlief unterhalb der auf einem Felskogel errichteten Pfarrkirche zum heiligen Georg.
Die blaue Ybbs zieht eine Schleife durch die grüne Landschaft. Der Reiz kolorierter Ansichtskarten – diese hier stammt aus dem Jahr 1913 – besteht in der Verschönerung der Wirklichkeit. Doch das Bild ist mehr als Werbung: Göstling, mit Blick nach Süden zum Hochkar, erweckt tatsächlich den Eindruck einer Idylle.
Im Führer der niederösterreichischen Sommerfrischen wird Lunz wegen seiner freundlichen und windgeschützten Lage, abwechslungsreicher Spazierwege und zahlreicher Ruheplätze hervorgehoben. Und natürlich ist der See ein Anziehungspunkt – auf der Fotochromiekarte von 1915 ist er aus dieser Perspektive allerdings noch nicht zu sehen.
In 20 Minuten kann man auf einem Promenadenweg den in einem Talkessel liegenden See erreichen. Seit die Ansichtskarte im Jahr 1911 erstmals aufgelegt wurde, hat sich dort allzu viel nicht verändert. Das Wasser ist erfrischend, umso mehr, als sich der See auch in Zeiten des Klimawandels kaum erhitzt.
Genau genommen sind es drei Lunzer Seen. Der (eigentlich Untere) Lunzer See liegt auf 601 Meter Seehöhe. Nach einer Stunde Gehzeit vom Schloss Seehof weg erreicht man den Mittersee auf 766 Metern (hier auf einer kolorierten Ansichtskarte von 1909). Nach weiteren zwei Stunden gelangt man zum Obersee, Höhenlage 1114 Meter.

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