Hintaus bei den Stadeln
Die unbekannte Seite des Weinviertels
Herausgegeben von Richard Edl
Format: 23,5 x 20 cm
Umfang: 120 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Einband: Hardcover
€ 21,90
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Beschreibung
Hintaus ist eine Richtungsangabe. Hintaus ist dort, wo es nach hinten hinaus geht, zu den Stadeln, den Feldern, den Gärten und Kellergassen. Dort haben die kleinen Leute gewohnt. Dort hat der Weinviertler Längsstadel seine Heimat, bilden die Stadelzeilen manchmal prachtvolle Ensembles, gibt es den Nussbaum und die Hollerstauden, dämmern ausgemusterte Gerätschaften vor sich hin und fahren die Traktoren. Dort darf das Dorf noch alt sein neben neuen Häusern und großen Hallen. Nicht die herausgeputzte Hauptstraße im Voraus ist das Thema dieses Buches.
Hintaus wird umkreist von neun (Bild-)Autorinnen und Autoren. Martin Neid sinniert über einen gar nicht so schönen Sehnsuchtsort. Richard Edl rückt die Weinviertler Stadelkunde in den Mittelpunkt. Bettina Withalm würdigt die Stadel-Zimmerer als Meister ihres Faches. Wolfgang Galler erzählt die Geschichte von Landwirtschaft und Hintausgasse. Petra Regner-Haindl prüft die Hintaus-Flora auf ihre Küchentauglichkeit. Thomas Hofmann recherchiert in alten Zeitungen über die wunde Kehrseite. Michael Staribacher trägt Mundartliches zum Thema zusammen. Johannes Rieder sieht viel Zukunft für Hintaus, und Wolfgang Krammer schließlich durchstreift mit dem Fotoapparat beachtete und unbeachtete Winkel. Historische Aufnahmen ergänzen das Buch.
Aus dem Inhalt:
Theodor Kramer: Der zweite Weg.
Martin Neid: Hintausphantasie.
Richard Edl: Die Stadeln und das Hintaus.
Richard Edl: Stadel-Glossar. Begriffe und Ausdrücke der Zimmerleute und Stadelbenützer.
Bettina Withalm: Der Längsstadel als Kunstwerk des Zimmerers. Einblicke in Handwerk und Konstruktion.
Wolfgang Galler: Der Stadel in Landwirtschaft und Brauchtum.
Thomas Hofmann: Über das Tenntreten – ein historischer Bericht.
Petra Regner-Haindl: Das wilde Grün hintaus.
Thomas Hofmann: Hintaus, die wunde Kehrseite.
Michael Staribacher: Die vier Jahreszeiten im Hintaus.
Johannes Rieder: Von der Zukunft der Weinviertler Stadel.
Der Herausgeber und die Autoren
Richard Edl, Arzt, Engagement im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz seit den 1980er-Jahren, Mitbegründer der Stadelakademie und Autor zahlreicher Publikationen zum Museumsdorf und zum Weinviertel.
Wolfgang Galler, Historiker, Ausstellungsgestalter und Autor zahlreicher Publikationen zu historischen, volkskundlichen und archäologischen Themen vor dem geografischen Rahmen Ostösterreichs und der angrenzenden Länder.
Thomas Hofmann, Bibliothekar, Leiter der Fachabteilung Bibliothek, Verlag und Archiv an der Geologischen Bundesanstalt,
Autor zahlreicher Bücher über Wien und Niederösterreich.
Wolfgang Krammer, Fotograf, Arbeiten für Reisezeitschriften, Verlage und Reiseführer, mehrere Bildbände (Weinviertel, Italien). Werbefotografie für Industriebetriebe, Ausstellungen im In- und Ausland. Lebt und arbeitet in Wien und im Weinviertel.
Martin Neid, Anwalt, Autor, zeitweilig Schauspieler, verliebt (u. a.) ins Weinviertel.
Petra Regner-Haindl, Winzerstochter aus Wolkersdorf, Kräuterpädagogin und Genusswelten-Bloggerin mit Fokus auf Wildkräuterkulinarik und TEH – Traditionelle Europäische Heilkunde.
Johannes Rieder entstammt einer legendären Poysdorfer Winzer- und Heurigenfamilie. Er setzt Initiativen, um die Wertschätzung des Weinviertler Lebensraumes und die Lebenskultur zu fördern.
Michael Staribacher, Eichenbrunner, Projektberater und freiberuflicher Autor zahlreicher Bücher, u. a. „Weinviertler Dialektlexikon“, „Sterzfresser und Gnackwetzer“, „HU is HU im Weinviertel“, „Der Walzerkönig des Weinviertels“, „Der Gefühlsempfänger“ (Kurzprosa).
Bettina Withalm studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und Denkmalpflege an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Masterarbeit im Bereich Bauforschung über die Längsstadeln des Museumsdorfs Niedersulz; beruflich tätig als Amtssachverständige des Bundesdenkmalamtes in der Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.
Dr. Helga Maria Wolf in: Austria Forum
„Hintaus ist eine Richtungsangabe für die hintere Seite des Bauernhofs. Ihr Gegensatz ist die Richtung voraus, die – unschwer zu erraten, die vordere Seite des Hofes meint. Auf der Rückseite also sind die Scheunen zu finden, aufgereiht entlang der Hintausgasse.“ So beginnt der Herausgeber Richard Edl den Bild-Textband über „die unbekannte Seite des Weinviertels“. Edl, im Hauptberuf Arzt, hat 2013 die „Stadlakademie“ mitbegründet und engagiert sich seit den 1980er Jahren im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz. Im größten Freilichtmuseum Niederösterreichs haben einige der charakteristischen Scheunen eine würdige Bleibe gefunden.
Ferdinand Altmann in: Kulturnachrichten aus dem Weinviertel
Und ehe es zu spät ist, ist jetzt im Verlag Winkler-Hermaden das längst fällige Buch zu der (fast) unbekannten Seite der Dörfer im Weinviertel, dem „Hintaus bei den Stadeln“ erschienen.
Elisabeth Koci in: Regionsjournal Wolkersdorf
Die unbekannte Seite des Dorfes – das Hintaus – ist bedroht. Aber es trägt ebenso viel Zukunft in sich. Darüber berichtet das Buch „Hintaus bei den Stadeln“, das Richard Edl im Zusammenarbeit mit acht weiteren Autoinnen und Autoren herausgegeben hat.
Michael Pfabigan in: Niederösterreichische Nachrichten
Der Schleinbacher Verleger Ulrich Winkler-Hermaden widmet ein neues Buch dem Hintaus und den Stadeln dort: In „Hintaus bei den Stadeln“ dokumentieren profunde Kenner um Richard Edl die Hinterseite der Weinviertler Orte: Dort darf das Dorf noch alt sein neben neuen Häusern und großen Hallen.
Andreas Leisser in: Kronen Zeitung
Ein poetischer Blick „hintaus“ … Der Verlag Winkler-Hermaden beschäftigt sich intensiv mit verschiedensten Themen des Weinviertels. Diesmal ist dieser besondere Teil eines Ortes an der Reihe.
Thassilo Hazod in: WeinviertelBücher
Dem Buch gelingt es, einen zu Unrecht lange Zeit ignorierten Gegenstand spannend und differenziert aufzubereiten. Und es stellt klar: Die Zukunft der Stadeln liegt ähnlich wie bei den Kellergassen in Neuinterpretationen, in alternativen Nutzungsweisen. Wie die Kellergassen sind auch die Stadelzeilen ein Alleinstellungsmerkmal der Region, Zeugen der Vergangenheit mit unikalem Charme und Charakter. Dieses Buch leistet einen wichtigen Beitrag, vielleicht eine Initialzündung für die Wiederentdeckung der Weinviertler Stadeln.
Verena Joos in: WeinviertelBücher
Das Wort „Hintaus“ wird man vergeblich im Duden suchen. Es ist eine Spezialität des Weinviertels. Eine Richtungsangabe – und mehr. Es bezeichnet einen Ort. Der findet sich diametral entgegengesetzt dem Wohnhaus, dessen Fassade Teil des dörflichen Schönheitswettbewerbs ist. Hinter dem Wohnhaus liegt der Garten oder Hof, von da geht es zu den Stadeln, den Repräsentanten des „Hintaus“. Diesen vielerorts verfallenden Bauten widmet der von Richard Edl herausgegebene Band „Hintaus bei den Stadeln – Die unbekannte Seite des Weinviertels“ ein Prachtgebinde aus Liebeserklärungen in Wort und Bild.
Schaufenster Kultur.Region
Das Weinviertel ist bekannt für seine Kellergassen und schmuckvollen Dorfstraßen. Weniger zugänglich und daher weniger beachtet sind die Schätze des Hintaus, der Hinterseite der Dorfzeilen, allen voran die Stadeln. Diese unbekannte Seite des Weinviertels zu beleuchten, ist das Anliegen des von Richard Edl herausgegebenen Sammelbandes „Hintaus bei den Stadeln“. Die Beiträge reichen von handwerklichen über volkskundliche bis zu botanischen Ausführungen. Man erfährt von Konstruktions- und Nutzungsweisen der Stadeln und wird in den sprachlichen Kosmos der Hintausgassen eingeführt.