Faszination EISZEIT
Von Mammut- und Rentierjägern im Weinviertel und darüber hinaus
Von Ernst Lauermann
Format: 23,5 x 20 cm
Umfang: 132 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Einband: Hardcover
€ 26,90
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Beschreibung
Die letzte Eiszeit in Mitteleuropa begann vor 120.000 Jahren und zählt zu den spektakulärsten Zeitabschnitten der Erdgeschichte. Der moderne Mensch (Homo sapiens) tritt auf, große Teile Europas waren teilweise durch über 3.000 Meter mächtige Eisschichten bedeckt. Zahlreiche Funde gibt es aus dieser damaligen Welt in Niederösterreich: Überreste von Mammut und Rentier, die Venus von Willendorf oder die Wachtberg-Zwillinge stammen aus dieser Zeit. Doch die Altsteinzeit (Paläolithikum), die älteste Periode der Menschheit, ist nicht auf Niederösterreich oder gar das Weinviertel zu beschränken. Die Reise beginnt vor 1,6 Millionen Jahren beim Homo erectus in Afrika. Vor 400.000 Jahren lebte unter anderen Hominiden auch der Neandertaler und Vorläufer des Homo sapiens, auch in Europa.
Das Klima dieser letzten Eiszeit erreichte vor rund 20.000 Jahren ihren Höhepunkt. Zu dieser Zeit schuf Homo sapiens Werkzeuge, bemalte Höhlenwände und spielte auf der Knochenflöte. Homo sapiens dachte und kommunizierte ähnlich wie wir, aber er musste mit einem unstetigeren und rauhen Klima zurande kommen.
Ernst Lauermann dokumentiert in diesem reich illustrierten Buch die letzte wirklich kalte Periode der Menschheitsgeschichte. Nach einer allgemeinen Darstellung der Eiszeit dokumentiert Ernst Lauermann in diesem Buch die Eiszeit in Niederösterreich bzw. im Weinviertel. Zunächst skizziert er ganz allgemein die Eiszeit auf dem Gebiet des heutigen Niederösterreich, um anschließend über „die Giganten der Eiszeit in Niederösterreich“ zu berichten. Er erläutert unter anderem die Funde von Gobelsburg, Poysbrunn, Krems-Hundssteig und Krems-Wachtberg.
Dann wendet er sich dem Menschen in der Eiszeit zu, wobei Funde in Stratzing/Krems-Rehberg, im Grubgraben bei Kammern und in der Ziegelei Kargl in Langenlois dokumentiert werden.
Im Kapitel „Kunst der Eiszeit“ erläutert er die Venus von Willendorf.
Weiters beschäftigt sich Ernst Lauermann mit den menschlichen Skelettfunden am Kremser Wachtberg, in Spitz-Mießlingtal, in Willendorf sowie in Grafensulz (Bezirk Mistelbach). Schließlich bietet er einen Überblick über sämtliche Fundstellen Niederösterreichs, insbesondere im Weinviertel.
Fotos: Landessammlungen Niederösterreich; Landessammlungen Niederösterreich, Archiv Karl Kromer; Naturhistorisches Museum Wien; MAMUZ; Österreichische Akademie der Wissenschaften.
Aktuell zur Sonderausstellung EISZEIT im MAMUZ Mistelbach.
Autor/in
Dr. Ernst Lauermann geboren 1952, lebt seit seiner Geburt in Stockerau. Der ausgebildete Hauptschullehrer für Deutsch und Leibeserziehung studierte neben seiner schulischen Tätigkeit Ur- und Frühgeschichte sowie mittelalterliche Geschichte. 1992 konnte er sein Hobby zum Beruf machen, er wurde in den niederösterreichischen Landesdienst als Archäologe aufgenommen. Das Urgeschichtemuseum in Asparn/Zaya (MAMUZ) wurde seine Dienststelle. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen in Form von Monografien und Artikeln in wissenschaftlichen Fachzeitschriften geben Einblick in seine wissenschaftliche Arbeit, die ihn als Landesarchäologen für Ur-, Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie auszeichnet.
Thomas Hofmann in: Der Standard
Ernst Lauermann (Jahrgang 1952), gebürtiger Stockerauer (Niederösterreich), kennt den Osten Niederösterreichs, das Weinviertel, über Jahrzehnte wie seine Westentasche. Von 1992 bis zu seiner Pensionierung war er als Archäologe im Urgeschichtsmuseum in Asparn/Zaya tätig, zuletzt als dessen Leiter. In der Edition Winkler-Hermaden hat er unter anderem über seine Heimatstadt Stockerau, die Kelten im Weinviertel, die Hügelgräber der Hallstattzeit oder den Michelberg, als archäologischen Hotspot im südlichen Weinviertel, publiziert. Sein neuestes Werk beschreibt jene Epoche, die vom Auftreten des Menschen bei deutlich kühlerem Klima, der Eiszeit, geprägt ist.
Günther Haller in: Die Presse
Den Hintergrund dazu (zur Ausstellung im Mamuz, Anm.) liefert ein gut lesbares, illustriertes Begleitbuch von Ernst Lauermann, dem Experten für die Archäologie Niederösterreichs. Er beschränkt sich in dem Buch nicht auf den engeren Raum des Weinviertels, aus dem die vorgestellten Funde stammen, sondern legt die Darstellung breiter an, mit einer gerafften Darstellung der Evolution des Menschen und der Steinzeiten. Man bekommt so auf wenigen Seiten den aktuellen Wissenstand. Vor allem aber ist sein Anliegen „sich mit der letzten wirklich kalten Periode der Menschheitsgeschichte näher auseinanderzusetzen, auch wenn sie nur ein Wimpernschlag der Erdgeschichte ist“.
Ärzte Woche
Ernst Lauermann fügt seinem Œuvre einen Band über das Weinviertel Zehn- bis Hunderttausende von Jahren vor unserer Zeitrechnung hinzu. … 400 – mehr waren es nicht. Niederösterreich in der Eiszeit war ziemlich menschenleer, abgesehen von Gunststandorten in der Wachau, an der Kampmündung oder im Weinviertel. Die nächstgrößere Ansammlung lag am Nordfuß der Pollauer Berge in Mähren. Dazwischen? Kleine Freilandsiedlungen, Sommerzeltplätze, Trampelpfade, Sichtpunkte auf markanten Erhebungen.
Paula Leschnig in: KURIER
Ernst Lauermann, ehemaliger wissenschaftlicher Leiter des MAMUZ Museum Mistelbach, hat ein neues Buch veröffentlicht. In „Faszination EISZEIT“ analysiert er die letzte wirklich kalte Periode der Menschheitsgeschichte. Im Rampenlicht steht dabei Niederösterreich. Während der Eiszeit war Europa mit einer über 3.000 Meter dicken Eisschicht bedeckt, aber „es gab durchaus auch Jahreszeiten wie Sommer und Winter“, erklärt Lauermann. „Die ersten Neandertaler sind in der Gudenushöhle im Waldviertel entdeckt worden“. Der Archäologe berichtet, dass die Menschen ihren Ressourcen, also den Tieren, nachgezogen und von der Jagd gelebt haben. „Ich finde es faszinierend, wie sich die Menschen an die Klimaveränderungen angepasst haben“.
Prof. Dr. Helga Maria Wolf in: Austria-Forum
Nach der gleichermaßen wissenschaftlich-seriösen wie interessant zu lesenden allgemeinen Darstellung bietet Ernst Lauermann einen Überblick über die wichtigsten Fundstellen in Niederösterreich. Aus dem Früh- und Altpaläolithikum (bis 300.000 /200.000 v. Chr.) datieren die ältesten Funde des Bundeslandes – in Zwerndorf an der March, Unterrohrbach, Bad Deutsch-Altenburg, Hundsheim, Breitensee und Haidershofen an der Enns. Darunter befanden sich Faustkeile, die Universalgeräte der Steinzeit. Im Mittelpaläolithikum (300.000/200.000 bis 40.000 v. Chr.) lebten die ersten Jäger in Niederösterreich.






