Der „Konrad“ hat zugesperrt
Einer unserer schönsten Spaziergänge liegt direkt vor der Haustür. Wenn das Wetter passt, treffen wir uns abends bei unserem „Kaiser Franz Josef“ am Hauptplatz in Schleinbach.
Von dort geht es die Kramergasse bergauf, vorbei am ehemaligen Nahversorger zu den Sandgruben. Am höchsten Punkt zwischen Ulrichskirchen und Schleinbach, hat man einen wunderbaren Ausblick auf beide Orte und darüber hinaus auf die Hügeln des Weinviertels Richtung Süden und Norden.
Vorbei am Marterl führt ein Hohlweg hinunter Richtung Ulrichskirchen. Jede Jahreszeit hat ihre Schönheiten. Gleich am Anfang des Weges steht der Baum, auf den mich Clasien fast jedes Mal aufmerksam macht: „Er hat so eine besondere Form!“
Wenn die ersten kleinen Häuser der Kellergasse auftauchen, sind wir auch schon fast an unserem Ziel angelangt:
Der Heurige „Konrad“. Vor dem Keller stehen ein paar Heurigentische, hinter der Theke begrüßen uns Irene, Susi und Didi herzlich. Es gibt hier die besten Aufstrichbrote, belegten Brote und Kuchen! Schon die Speisekarte, die Susi immer schnell bringt, bereitet Vergnügen. Stammgäste werden hier mit Broten mit eigenem Namen belohnt. Es gibt das Hellibrot, das Horstbrot, das Gondibrot usw. Zu einem Brot mit unseren Namen haben wir es nicht geschafft, aber ich bestelle immer das Wellnessbrot: Butter, Gurke, Paradeiser, Paprika. Dazu gibt es weißen Spritzer. Es gibt kein besseres Abendessen! An diesem Novembernachmittag ist es schon zu kalt, um draußen zu sitzen, die Sonne scheint, es weht aber ein eisiger Wind. Die Gaststube ist nicht besonders groß und mit Erinnerungen und Andenken an seine vielen Besucher an den Wänden und Regalen gefüllt. Wir finden Platz, und Irene, Susi und Didi kümmern sich gleich um uns. Der Raum ist gemütlich. Gesprächsmurmeln und Melancholie hängen in der Luft. Es ist unser letzter Besuch hier. Der „Konrad“ sperrt zu. Die Gemeinde verliert wieder einen Ort, an dem man sich treffen kann, mit Bekannten und Freunden einen Abend verbringt oder sich einfach nur kurz nach einer Wanderung ausruht. Ein bisschen traurig essen wir unsere Brote.
Didi, Irene und Susi werden nun mehr Zeit für sich haben. Die Enkeln, so hören wir, freuen sich auf Oma und Opa. Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für den Heurigen wurde noch nicht gefunden.
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